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»Wissenschaft ist also ein prinzipielles Gegen-den-Strom-Schwimmen.«

Klaus Holzkamp

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Forum Wissenschaft

Hochschule in der Demokratie - Demokratie in der Hochschule

  
 

978-3-939864-30-1; Foto: Eric Koch / Anefo, CC0, via Wikimedia Commons

BdWi / fzs / GEW (Hg.)

60 Jahre SDS-Hochschuldenkschrift

BdWi-Studienheft 13

ISBN: 978-3-939864-30-1, November 2021, 60 Seiten A4, 8,00 EUR

Sonderrabatt für WeiterverkäuferInnen (z.B. Studierendenvertretungen und Verbände): ab 5 Exemplaren 10%; ab 10 Exemplaren 20%; ab 20 Exemplaren 30%

Hier kann das Studienheft bestellt werden.

Editorial

Nichts Geringeres als eine umfassende Demokratisierung der Hochschulen forderte der Sozialistische Studentenbund (SDS) in seiner 1961 veröffentlichten Hochschuldenkschrift Hochschule in der Demokratie. Was heute zum Standardrepertoire progressiver Hochschulpolitik gehört, glich im postnazistischen Westdeutschland und Westberlin mit seinen stark hierarchisch geprägten Ordinarienuniversitäten einem Paukenschlag. Hiermit wurde auf der Ebene der Hochschulen einer Entwicklung der Boden bereitet, wie sie sich auch in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen seit den 50er Jahren entwickelte: Demokratische Einflussnahme sollte sich nicht auf die Teilnahme an Wahlen alle vier Jahre beschränken, sondern wurde als gesamtgesellschaftlicher Prozess aufgefasst, der tendenziell alle Lebensbereiche umfasst. Die Denkschrift wurde noch im Jahr ihres Erscheinens von der Bundesdelegiertenkonferenz des SDS als programmatisches Dokument beschlossen und prägte mit ihren Argumenten die Hochschulreformdiskussion in den folgenden Jahrzehnten. Wenngleich sich der 1961 von der SPD verstoßene sozialistische Studierendenverband 1970 auflöste, haben viele seiner Ideen bis heute Bestand. Forderungen wie ein kostendeckendes Studienhonorar für alle Student*innen, eine Demokratisierung der Hochschulstruktur, die Aufhebung der Ordinarienstruktur und die Entwicklung hin zu einer Gruppenuniversität oder auch die Auffassung von Wissenschaft als einem Arbeitsprozess, der nur gelingen kann, wenn Studierende neben Lehrenden und Forschenden gleichermaßen daran teilhaben, sind weiterhin von Bedeutung. Wir nehmen das 60-jährige Jubiläum dieser visionären Schrift zum Anlass für eine kritische Würdigung: Neben einer zeithistorischen Kontextualisierung und Vorstellung der Kernforderungen der SDS-Denkschrift blicken wir im vorliegenden Studienheft auch auf ihre Auswirkungen auf spätere hochschulpolitische Debatten, spüren ihre "Blindflecken" auf und fragen nach der Aktualität der SDS-Forderungen im Zeitalter der "unternehmerischen Hochschule".

Inhalt

  • Vorwort der Redaktion

Einführung

  • Torsten Bultmann: Die SDS-Denkschrift von 1961
  • Frank Deppe: Wolfgang Abendroth und die Denkschrift des SDS
  • Wolfgang Nitsch: Hochschule in der Demokratie - Demokratie in der Hochschule

Kernaussagen der Hochschuldenkschrift

  • Christiane Fuchs, Martin Scheuch und Jessica Hall: Studium, Forschung und Lehre als arbeitsteiliger Prozess
  • Sonja Staack: Hochschule in der Demokratie - Demokratie in der Hochschule? [siehe Attachment - in der Printfassung des Studienheftes unter dem Titel "Hochschulen in Deutschland" erschienen, um dort eine Verwechslung mit dem gleichnamigen Beitrag von Wolfgang Nitsch zu vermeiden]
  • Marco Unger: Die ständige Studienreform
  • Andreas Keller: Vom Studienhonorar zum Sockelmodell
  • Peter Hauck-Scholz: Personal- und Laufbahnstruktur

Spuren der Hochschuldenkschrift 1961 - 2021

  • Torsten Bultmann: Die halbierte Hochschulreform
  • Alex Demirovic: Autonomie der Hochschulen in der Demokratie

Blinde Flecken und neue Entwicklungen

  • Marianne Kriszio: Wissenschaftlerinnen und Studentinnen
  • Peer Pasternack: Konventionelle Demokratisierung
  • Carsten von Wissel: Die nachhaltige und klimaneutrale Hochschule
  • Jana Holz und Anna Struth: Studentisches Engagement für "Hochschulen for Future"
  • Regina Schleicher: Inklusion und Diversitätsmanagement
  • Julia Landgraf und Jurik Stiller: Digitalisierung im Hochschulbereich
  • Eva Hartmann: Wissensdemokratie statt Wissenschaftsdemokratie
  • Marco Unger: Wachstum und Differenzierung
Zugehörige Dateien:
Sonja Staack: Hochschule in der Demokratie – Demokratie in der Hochschule?Download (381 kb)
falter_sh13.pdfDownload (83 kb)

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