Recht auf Bildung - Hochschulzugang - Kapazitätsbewirtschaftung
Textsammlung
Der Systemwandel der deutschen Hochschulen hat viele Facetten. In dem Maße etwa wie sich ein Leitbild vom "Unternehmen Hochschule" durchsetzt und die einzelnen Hochschulen mehr oder weniger genötigt werden, im Wettbewerb gegeneinander verschiedene "Profile" zu entwickeln, versucht die offizielle Politik, die traditionelle Hochschulzugangsberechtigung ("allgemeine und fachgebundene Hochschulreife") durch ein hochschulinternes Studienplatzvergabesystem zu ersetzen - so etwa wie sich auch jedes private Unternehmen seine Beschäftigten selbst aussucht. Dadurch wird die Rechtsposition der Bildungsnachfrager, d. h. der Studienberechtigten, erheblich geschwächt. Gleichzeitig versuchen die Akteure dieser Wettbewerbspolitik, die in den 70er Jahren vom Bundesverfassungsgericht im sog. NC-Urteil formulierte Verpflichtung der Hochschulen, ein Maximum von Studierenden aufzunehmen, zu umgehen bzw. perspektivisch auszuhebeln. Diese Verpflichtung ist der Ursprung der Kapazitätsverordnung. Ihre Relativierung hätte einen Abbau von Studienplätzen zur Folge.
Dennoch wird diese Veränderung des Hochschulzugangsrechtes im Unterschied zu spektakulären hochschulpolitischen Themen (Studiengebühren) weniger öffentlich registriert.
Als Einstieg in diese Diskussion dokumentieren wir hier verschiedene in den letzten Jahren im BdWi entstandene bzw. veröffentlichte Artikel und andere grundsätzliche Stellungnahmen - wie die Empfehlung des Wissenschaftsrates -, welche direkt oder indirekt zum Thema "Hochschulzugang" argumentieren.