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Klaus Holzkamp

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Forum Wissenschaft 2/2016

24.06.2016: Reichtum und Ungleichheit. Beiträge zur Diskussion um Vermögensverteilung und Machtverhältnisse

  
 

Forum Wissenschaft 2/2016; Foto: Enrique Ramos /shutterstock.com

Analysen und Betrachtungen zur sozialen Lage gehören seit jeher zu regelmäßig wiederkehrenden Themensträngen in Forum Wissenschaft. Fragen nach Ursachen von Armut und die Suche nach Möglichkeiten ihrer Bekämpfung sind häufig Diskussionsgegenstand im BdWi und seiner Zeitschrift. Diesmal wollen wir aber den Blickwinkel etwas verschieben und die materielle Ungleichheit von der Seite des Reichtums beleuchten. Konkreter Anlass dafür war eigentlich der in nächster Zeit erwartete 5. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Dessen Fertigstellung ist zwar auf unbestimmte Zeit verschoben, wir behalten aber unseren Themenschwerpunkt trotzdem bei.

Die Verteilung des materiellen Reichtums in Deutschland ist im Wesentlichen kein öffentlich behandeltes Thema - das Leben der Reichen und Superreichen findet allenfalls in der Boulevardpresse Erwähnung, dort freilich ohne den Hauch gesellschaftlicher Kritik.

In gewerkschaftlichen und linken Kreisen gewann die Thematik vor einigen Jahren an Beachtung: Im Zusammenhang mit wachsender Armut als Folge der "Agenda 2010"-Politik und in der Auseinandersetzung mit der Einführung der sogenannten Schuldenbremsen. Damals wurde zur Darstellung des privaten Reichtums, der den öffentlichen Schulden gegenübersteht, eine sogenannte Reichtumsuhr kreiert. Dort ist - z. B. auf der Website von ver.di - das Wachstum der Nettoprivatvermögen kontinuierlich ablesbar: 8.203.320.763.182 € zeigte die Uhr am 7.6.2016 an. Das reichste Zehntel besitzt davon 64 %, also 5.302.554.506.686 € (siehe www.verdi.de/themen/politik-wirtschaft/reichtumsuhr).

Die ungleiche Vermögensverteilung ist auch deswegen problematisch, weil die Vermögenden erhebliche gesellschaftliche und ökonomische Macht entfalten und damit gesellschaftliche Entwicklungen massiv beeinflussen. Eine Umkehr der anhaltenden Umverteilung von unten nach oben ist dringend erforderlich, um die materielle Existenz großer Teile der Bevölkerung zu sichern und ihre Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe zu verbessern, in der Konsequenz also die Demokratie zu stärken. Es gilt, Wege zur Vermögensumverteilung zu finden und gesellschaftlich durchzusetzen.

Für die Mitarbeit an dieser Ausgabe danken wir allen Autor_innen.

Die nächste Ausgabe von Forum Wissenschaft erscheint im September 2016. Unser Schwerpunktthema dreht sich dann um hochschulpolitische Fragen, wie etwa zur Exzellenzinitiave. Artikelvorschläge und -angebote nehmen wir gern entgegen. Redaktionsschluss ist der 1. August.

Reichtum und Ungleichheit

Rudolf Martens: Sind Armutsberichte gefährlich?

Rainer Rilling: Streifzug durch Reichlang

Ralf Krämer: Kernfragen sozialer Gerechtigkeit

Miriam Rehm / Matthias Schnetzer: Einfluss durch Überfluss

Julia Hofmann: Zur Legitimation von sozialer Ungleichheit

Michael Klundt: Steinreiche Strukturen - geistreiche Rechtfertigungen?

Andreas Schüßler: "Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich"

Patrick Schreiner: Wenn Armut nur Ungleichheit sein soll

Hochschule und Wissenschaft

Heiner Fechner: "Politisches Mandat" und Grundgesetz

Sven Gödde: Der lange Streit um das politische Mandat

Norman Noél: Für StudentInnen guten Mutes

Gesundheit

Henning Schmidt-Semisch / Monika Urban: Von der leiblichen zur virtuellen Gesundheit

Kultur

Wilma Ruth Albrecht: Kunstmoderne

Karlheinz Lipp: Musik und Revolution

Vermischtes

Nachrichten aus Wissenschafts- und Hochschulentwicklung

BdWi-Inlay I-IV

Kolumne (Georg Fülberth)

Rezensionen

Annotationen

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