BdWi - Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

»Wissenschaft ist also ein prinzipielles Gegen-den-Strom-Schwimmen.«

Klaus Holzkamp

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Forum Wissenschaft 3/2014

12.09.2014: Autonomie der Hochschulen. Dauerkonflikt zwischen Staat, Wirtschaft und Demokratie

  
 

Forum Wissenschaft 3/2014; Foto: misterQM/Photocase.de

Editorial

Die bald 50jährige Geschichte des BdWi ist auch eine Geschichte des Kampfes um die Hochschulen.

Die Auseinandersetzung mit Hochschulreformen und -gesetzgebungen war von Anfang an ein Kernbestandteil der politischen Arbeit des Verbandes und ist es bis heute geblieben. Ein Schlüsselbegriff dieser zahlreichen Reformdebatten ist ›Autonomie‹.

Doch die Bedeutungsdimension dieses Begriffes ist umstritten und hat sich im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen verändert. So steht die Autonomie der Hochschulen in einem sich verändernden Spannungsverhältnis zum Einfluss des Staates einerseits und ökonomischen Interessen andererseits. Letztere haben im Zuge des neoliberalen Umbaus der Hochschullandschaft erheblich an Einfluss gewonnen. In der "unternehmerischen Hochschule" bestimmen betriebswirtschaftliche Kennzahlen das wissen-schaftliche Forschen und Publizieren und führen zu einem breit angelegten Verlust an Autonomie der Entscheidungsgremien in den Hochschulselbstverwaltungen.

Der Kampf um Autonomie ist also gegen das Primat der Ökonomie zu führen. Doch kann der Staat die Autonomie der Hochschulen besser gewährleisten als die Ökonomie? Und kann es überhaupt wirkliche Autonomie geben oder ist sie nicht eher ein Mythos?

Der Themenschwerpunkt dieser Ausgabe von Forum Wissenschaft stellt die Hochschulautonomie in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Dabei geht es auch grundsätzlich darum, was Autonomie in diesem Zusammenhang überhaupt bedeutet. Alex Demirovic geht der Frage nach, wozu sie dient und warum sie überhaupt sinnvoll und wünschenswert ist.

Wir wollen damit einen Beitrag leisten, die Auseinandersetzung um den gesellschaftlichen Nutzen von Wissenschaft voranzutreiben und Einfluss darauf nehmen, welche gesellschaftlichen Interessen in ihr berücksichtigt werden. Dies betrifft aktuell beispielsweise die Debatte um das Hochschulzukunftsgesetz in NRW, die Antonia Kühn beispielhaft nachzeichnet.

Gleichwohl ist die Frage der Hochschulautonomie nicht neu, wie die Forschung von Jürgen Schardt über die Entstehungsgeschichte der justament 100 Jahre alt gewordenen Uni Frankfurt a.M. belegt.

Für die Mitarbeit an diesem Themenschwerpunkt danken wir allen Autor_innen sowie insbesondere Mareike Strauß und Torsten Bultmann.

Die nächste Ausgabe von Forum Wissenschaft erscheint im Dezember. Dann wollen wir mit dem Themenschwerpunkt "Schöne neue Lernwelten" den Einfluss der Digitalisierung auf das Bildungswesen untersuchen. Artikelvorschläge und -angebote nehmen wir gern entgegen. Redaktionsschluss ist der 1. November.

Autonomie der Hochschulen

Torsten Bultmann: Vor den Trümmern eines Leitbilds

Alex Demirovic: Autonomie der Hochschulen in der Demokratie

Antonia Kühn: Hochschulfreiheit oder Hochschulzukunft

Jürgen Schardt: Mythos Autonomie. Zur Gründungsgeschichte der Uni Frankfurt

Torsten Bultmann: Hochschule und Demokratie - ein Dauerkonflikt

Bildung und Wissenschaft

Katharina Kaluza: Bologna und das gute Studium

Ansgar Klinger: Freihandel und die Folgen

Torsten Bultmann: Studentische Politik im Unternehmen Hochschule

Katharina Mahrt: Begrenzter Protest

Erster Weltkrieg

Gisela Notz: Deutschland,Deutschland über alles…

Kurt Pätzold: Unterstellungen oder Argumente?

Sozialgeschichte

Florian Grams: Wie wir leben wollen

Wilma Ruth Albrecht: Vom reisenden Voyeur zum sozialanalytischen Reporter

Kolumne

Georg Fülberth: Unternehmerische Hochschule

Nachrichten aus Wissenschafts- und Hochschulentwicklung

Die Printversion kann hier bestellt werden.

Zugehörige Dateien:
Forum_Wissenschaft_2014_3_Flyer.pdfDownload (400 kb)

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