BdWi - Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

»Wissenschaft ist also ein prinzipielles Gegen-den-Strom-Schwimmen.«

Klaus Holzkamp

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No Cuts in Hessen!

18.06.2025: Kürzungen im Landeshaushalt bedrohen Zukunft der Hochschulen
Pressemitteilung des BdWi zu den angekündigten Kürzungen im hessischen Landeshaushalt

Mit großer Sorge blickt der Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) auf die angekündigten Kürzungen im Landeshaushalt Hessen, die insbesondere die Hochschulen und Universitäten im Rahmen des Hochschulpakts massiv betreffen werden. Diese Einschnitte gefährden die Qualität von Lehre und Forschung und stellen einen Angriff auf die Grundlagen einer demokratischen sowie zukunftsfähigen Gesellschaft dar.

Hochschulen sind unterfinanziert - weitere Kürzungen unverantwortlich

Bereits heute sind die Hochschulen in Hessen und bundesweit chronisch unterfinanziert. Die geplanten Kürzungen verschärfen diese Situation dramatisch. Nach Angaben einer gemeinsamen Mitteilung der hessischen Hochschulpräsidien führen die Planungen der Landesregierung zum Hochschulpakt zu einem Defizit von rund einer Milliarde Euro in den nächsten sechs Jahren. Die Folge wäre der Abbau von zehn Prozent des Personals in Wissenschaft, Kunst und Verwaltung - jede zehnte Stelle steht zur Streichung an. "Dass jede zehnte Stelle an den Hochschulen gestrichen werden soll, ist ein fatales Signal und der Bedeutung von Wissenschaft und Bildung in unserer Gesellschaft nicht angemessen" betont Steffen Käthner, Geschäftsführer des BdWi. "Gerade in Zeiten multipler Krisen brauchen wir starke Hochschulen, die Forschung und Lehre auf hohem Niveau gewährleisten können."

Diese Entwicklung führt zu überfüllten Seminaren, schlechteren Betreuungsrelationen und einer Schwächung der wissenschaftlichen Qualität. Forschung und Lehre sind jedoch zentrale Anliegen einer demokratischen Gesellschaft: Sie ermöglichen kritisches Denken, gesellschaftliche Teilhabe und die Entwicklung von Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit. Hochschulen müssen als Orte der freien und offenen Auseinandersetzung erhalten bleiben. Eine mangelhafte finanzielle Absicherung untergräbt jedoch den ohnehin angegriffenen grundgesetzlichen Schutz der Wissenschaftsfreiheit.

Solidarität mit den Protestierenden

Der BdWi solidarisiert sich ausdrücklich mit den zahlreichen Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten, die derzeit in Hessen und bundesweit gegen Kürzungen protestieren und für eine kritische, friedensorientierte Wissenschaft eintreten. Ihr Engagement ist ein starkes Zeichen für den Wert, den demokratische Wissenschaft und Bildung für unsere Gesellschaft haben.

Forderung an die Landesregierung

Der BdWi fordert die hessische Landesregierung mit Nachdruck auf, die geplanten Kürzungen im Hochschulbereich umgehend zurückzunehmen und stattdessen für eine auskömmliche und verlässliche Grundfinanzierung der Hochschulen zu sorgen. Investitionen in Bildung und Wissenschaft sind Investitionen in eine demokratische Gesellschaft.

Marburg, 18.06.2025

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