Studienplatzvergabe nach patriotischen Kriterien?
29.11.2013: Kritik am Entwurf des Koalitionsvertrags
Im Koalitionsvertragsentwurf zwischen CDU/CSU und SPD heißt es u. a.: "Wir werden gemeinsam mit Ländern, Hochschulen, Kommunen und privaten Betrieben und anderen Akteuren die Anerkennungskultur für Freiwillige ausbauen". Dieser Satz gewinnt womöglich eine besondere Brisanz, da es in einem Dokument der Arbeitsgruppe zu Außenpolitik, Verteidigung, Entwicklungspolitik und Menschenrechten, auf das sich die Koalitionäre geeinigt hatten, heißt, die Große Koalition wolle den Zugang zu Hochschulen sowie Chancen bei beruflicher Weiterbildung auch vom Engagement in Bundeswehr und bei den Freiwilligendiensten abhängig machen (siehe hierzu den Beitrag in: neues deutschland vom 27.11.2013: Privilegien für Freiwillige).
Torsten Bultmann, pol. Geschäftsführerdes BdWi, kritisiert dieses Vorhaben, das an die Bevorzugungsklausel der alten Zwangsdienste anknüpfe. "Allein sogenannter Patriotismus ist weder eine Leistung noch ein bildungspolitisches Bewertungskriterium," so der Geschäftsführer (siehe hierzu auch den Beitrag auf Telepolis vom 26.11.2013 über Arbeitseinsatz oder die Front an die Uni).