Initiative zur Namensänderung des "Fritz-Haber-Institut" der Max-Planck-Gesellschaft
31.08.2011: Ausgehend von einer Initiative der Bremer Professoren Dieter Wöhrle und Wolfram Thiemann unterstützen rund 60 Organisationen, darunter der BdWi, das Vorhaben zur Umbenennung des "Fritz-Haber-Instituts" der Max-Planck-Gesellschaft.
In dem Aufruf dazu heißt es:
"In diesem Jahr feiert das renommierte ehemalige "Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie" und jetzige (seit 1953) "Fritz-Haber-Institut" der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) in Berlin sein hundertjähriges Bestehen. Fritz Haber war von der Gründung 1911 bis 1933 der erste Direktor dieses Instituts.
In wenigen anderen Wissenschaftlern vereinen sich Nutzen der Wissenschaft für die Menschheit - Erfindung der Ammoniaksynthese für die Düngemittelherstellung - und Missbrauch der Wissenschaft in so extremen Maße wie bei Fritz Haber: Mit seinen Forschungsarbeiten und seinen politischen Ambitionen hat Haber eines der schrecklichsten Kapitel der Kriegsführung, die Entwicklung und Anwendung chemischer Waffen als erstes Massenvernichtungsmittel der Menschheit, eingeläutet.
Es wird Zeit, dass wir als verantwortliche Wissenschaftler auch der dunklen Seite von Fritz Haber Rechnung zollen: Das Chemiewaffenübereinkommen von 1997 (www.opcw.org) und der Verhaltenskodex der Gesellschaft Deutscher Chemiker (www.gdch.de) lassen den Namen "Fritz-Haber-Institut" heute nicht mehr länger vertretbar erscheinen. Daher haben wir eine Initiative zur Änderung des Namens dieses Instituts unternommen. Für das renommierte Institut könnte das im Oktober dieses Jahres anstehende hundertjährige Jubiläum seiner Gründung ein würdiger Anlaß zu einer Umbenennung sein."
Detailliertere Informationen: fritz-haber-und-cwaffen.de