BdWi - Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

»Wissenschaft ist also ein prinzipielles Gegen-den-Strom-Schwimmen.«

Klaus Holzkamp

Newsletter abonnierenKontaktSuchenSitemapImpressumDatenschutz
BdWi
BdWi-Verlag
Forum Wissenschaft

Wissenschaft von Rechts

  
 

978-3-939864-16-5

BdWi / fzs / GEW / ÖH / StuRa der FSU Jena (Hg.)

Rechte Ideologie, Theorie und Netzwerke an Hochschulen

BdWi-Studienheft 9

ISBN: 978-3-939864-16-5, Januar 2014, 64 Seiten A4, 8,00 EUR

Sonderrabatt für WeiterverkäuferInnen (z.B. Studierendenvertretungen und Verbände): ab 5 Exemplaren 10%; ab 10 Exemplaren 20%; ab 20 Exemplaren 30%

Hier kann das Studienheft bestellt werden.

Wissenschaft von rechts, Bände I und II (BdWi-Studienhefte 9 und 12), 12,00 statt 16,00 EUR

Hier können beide Studienhefte bestellt werden.

Viele mögen spontan an prügelnde Nazis in sozialen Brennpunkten denken, wenn der Begriff ›Rechtsextremismus‹ fällt. Die Wissenschaft erscheint demgegenüber als Hort der Bildung, der Vernunft und der Humanität. Diese Gegenüberstellung ist trügerisch. Rechte und rechtsextreme Denkweisen sind fester Bestandteil der deutschen und der österreichischen Hochschulgeschichte. Innerhalb der deutschen Studierendenschaft hatten die Nazis bereits Jahre vor der ›Machtergreifung‹ die Hegemonie. Doch es geht nicht allein um politische Einstellungen, sondern auch um Wissenschaftsproduktion. Die Hochschulen waren immer auch ein Ort, an dem etwa durch rassistische und biologistische Theorieentwicklungen gesellschaftliche Ressentiments ›wissenschaftlich‹ legitimiert und menschenverachtende politische Ideologien in der Gesellschaft unterstützt wurden. Zugleich werden an Hochschulen gesellschaftliche Multiplikator_innen und Meinungsführer_innen ausgebildet, die sich selbst mitunter als ›Führungselite‹ sehen. So haben sich hier auch bis heute rechte männerbündische akademisch-politische Netzwerke und Seilschaften entwickelt, um Einfluss auf Medien, Kultur und politische Willensbildung insgesamt zu nehmen.

Mit diesen unterschiedlichen Facetten des Themas ›Wissenschaft von Rechts‹ befasst sich das vorliegende Studienheft. Dabei darf natürlich nicht die Gegenperspektive zu kurz kommen. Die Hochschulen waren immer ein politisch umkämpftes Gelände. Folglich gab und gibt es an ihnen auch organisierten Widerstand gegen rechtsextreme Praktiken, Ideologien und Theorieproduktionen. So stellen wir hier verschiedene Ansätze kritischer Wissenschaft vor, die sich mit rechtsextremer Politik und Theorie auseinandersetzen. Last but not least geht es um wissenschaftlich reflektierte Prävention und die Möglichkeiten unmittelbaren antifaschistischen Engagements in der Institution Hochschule.

Torsten Bultmann, Steffen Käthner (BdWi)
Jan Cloppenburg, Katharina Mahrt (fzs)
Andreas Keller (GEW)
Janine Wulz (ÖH)
Mike Niederstraßer, Cindy Salzwedel (StuRa der FSU Jena)

Inhalt

  • Vorwort der Redaktion
  • Gisela Notz: Historische Dimensionen. Akademischer Rechtsextremismus mit langer Tradition

Rechte Diskurse und Ideologieproduktion

  • Judith Goetz: "Natürliche Geschlechterordnung". Geschlechtsblinde Schwachstellen der (österreichischen)
  • Rechtsextremismustheorie

  • Michael Zander: "Menschenrassen". Verabschiedung eines überholten Begriffs aus der Biologie
  • Christoph Butterwegge: Rechtspopulismus, Kulturrassismus und Antimuslimismus
  • Torsten Bultmann: Elitenzucht statt Bildungspolitik. Zur Kritik eines reaktionären Stereotyps
  • Matthias Falter: Gegen Extremismus oder: Mit Sicherheit daneben. Problematik und Effekte des Extremismuskonzeptes

Autoritarismus, Krise und Demokratie in Europa

  • Nikolai Huke, Aljoscha Pilger: Menschenverachtende Einstellungen. Die organisierte Rechte in der Eurokrise
  • Nicolas Bechter, Carina Klammer: Das Österreich-Verständnis der Parteien nach 1945
  • István Grajczjár: Vorwärts in die Vergangenheit. Zentralisierung des Bildungssystems in Ungarn

Rechte Strukturen, Netzwerke und Strömungen

  • Gudrun Hentges: Extreme Rechte und Frauen. Eine Bilanz nach zwei Jahrzehnten
  • Helmut Kellershohn: Ein jungkonservatives Netzwerk. Die Junge Freiheit und das Institut für Staatspolitik
  • Alexandra Kurth: Wer "Deutscher" ist, bestimmt der Verband. Zur Debatte um die Mitgliedschaft in der Deutschen Burschenschaft
  • Matthias Vigl, Janine Wulz: Wenn Deutschnationale in
  • der Wiener Hofburg tanzen

Gegenaktivitäten und Prävention

  • Vivien Laumann: Geschlechterreflektierte Pädagogik als Prävention
  • Rolf Gössner: Problemlösung oder Verdrängung? Zur Kontroverse um einen erneuten NPD-Verbotsanlauf
  • Erik Marquardt und der AK Antifa des fzs: Antifaschistisches Engagement an Hochschulen
Zugehörige Dateien:
SH 9 WerbeflyerDownload (6044 kb)

Zum Seitenanfang | Druckversion | Versenden | Textversion