BdWi - Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

»Wissenschaft ist also ein prinzipielles Gegen-den-Strom-Schwimmen.«

Klaus Holzkamp

Newsletter abonnierenKontaktSuchenSitemapImpressumDatenschutz
BdWi
BdWi-Verlag
Forum Wissenschaft

Wissenschaft von rechts II

  
 

978-3-939864-27-1; Foto: ©Petair – stock.adobe.com

BdWi / fzs / GEW / ÖH (Hg.)

Rechter Kulturkampf in Hochschule und Bildung

BdWi-Studienheft 12

ISBN: 978-3-939864-27-1, Februar 2020, 68 Seiten A4, 8,00 EUR

Sonderrabatt für WeiterverkäuferInnen (z.B. Studierendenvertretungen und Verbände): ab 5 Exemplaren 10%; ab 10 Exemplaren 20%; ab 20 Exemplaren 30%

Hier kann das Studienheft bestellt werden.

Editorial

2014 erschien im BdWi-Verlag ein Studienheft "Wissenschaft von Rechts", mit dem die Einflüsse rechtsextremer Ideologie und Theorie an Hochschulen kritisch untersucht und personelle Netzwerke aufgezeigt wurden.

Die politischen Entwicklungen der letzten sechs Jahre in Deutschland und Österreich legen den Gedanken nahe, das Thema erneut aufzugreifen. Nur beispielhaft seien hier erwähnt: Der internationale Aufstieg des sogenannten "Rechtspopulismus" mit der schwarz-blauen Bundesregierung in Österreich und dem Einzug der AfD in alle deutschen Parlamente, begleitet von ihrer politischen Radikalisierung, die verbale Verrohung öffentlicher politischer Debatten oder auch die Herausbildung neuer rechtsterroristischer Strukturen.

Es erscheint also notwendig, sich den aktuellen Bedrohungen von rechts erneut zu widmen - mit besonderem Blick auf Bildung, Hochschule und Wissenschaft. Hochschulen waren und sind politisch umkämpftes Gelände: rassistische, antisemitische, antifeministische und antidemokratische Positionen gewinnen auch hier an Raum und Einfluss. Dies äußert sich nicht nur in öffentlich sichtbaren Erscheinungen wie neofaschistischen Schmierereien oder plakativen Aktionen der "Identitären Bewegung" auf dem Campus. Mit Verweis auf die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit wird versucht, universitäre Räume den Ausführungen rechter Ideologen zu öffnen. Umkämpft sind auch Lehrinhalte - die Abschaffung der Gender Studies gehört etwa zum Parteiprogramm der AfD.

Die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Natur-, Macht- und Herrschaftsverhältnissen ist aber ein fundamentaler Bestandteil der Freiheit von Forschung und Lehre. Lehrende und Studierende haben eine Verantwortung für die Verteidigung und Weiterentwicklung der demokratischen Gesellschaft. Autoritären, rassistischen, antisemitischen und antifeministischen Äußerungen und Praktiken gilt es entschieden entgegenzutreten.

Deshalb wollen wir alle Leser*innen zum Widerstand gegen rechtsextreme Praktiken und Ideologien ermutigen.

Inhalt

  • Vorwort der Redaktion

Historische und ideologische Grundlagen

  • Tobias Eisch: Elitär-barbarische Avantgarde
  • Helmut Kellershohn: Alter Wein in neuen Schläuchen
  • Judith Goetz / Alexander Winkler: Der Mythos vom "Großen Austausch"
  • Rebekka Blum: Bezugspunkt Gender
  • Gisela Notz: Rechtsextreme und "Lebensschützer"
  • Torsten Bultmann: Elitenförderung als Leitmotiv konservativer Bildungspolitik

Rechter Kulturkampf

  • Österreichische Hochschüler_innenschaft: Bildungspolitik von rechts
  • Fredrik Dehnerdt / Elina Stock: Einschüchterung als Prinzip
  • Thomas Klein: Erinnerungspolitische Verwerfungen
  • Kerstin Köditz / Volkmar Wölk: Platonische Wissenschaft

Erscheinungsformen der akademischen Rechten

  • Gudrun Hentges / Georg Gläser: Politische Bildung von rechts
  • Alexandra Kurth: Männerbündische Netzwerke in der AfD
  • Lukas Wanke: Lust am Untergang
  • Fabian Bennewitz: Schwach aufgestellt
  • Daniel Gaittet: Berlin: Alleingang für die AfD

Kämpfe gegen rechts

  • Friedemann Vogel: Meinungsfreiheit und Wissenschaftsfreiheit
  • Asli Telli Aydemir: Fight or flight
  • Sabrina Arneth: Konkurrierende Solidarität?
  • Niklas Knepper: Hakenkreuz-Graffittis am Elfenbeinturm
  • Institut für Politikwissenschaft der Uni Marburg: Für freie Wissenschaft in einer demokratischen Gesellschaft

Rezension

"Meinungsfreiheit ist ein beliebtes Stichwort, um Aussagen rechter Politiker*innen zu rechtfertigen, sei es in Talkshows, Zeitungen oder an Universitäten.
Das kürzlich erschienene Studienheft "Wissenschaft von rechts II - Rechter Kulturkampf in Hochschule und Bildung" setzt dieser Debatte etwas entgegen und gibt den Leser*innen zahlreiche Argumente im Widerstand gegen rechtsextreme Praktiken und Ideologien an die Hand."
[Linda Peikert in Neues Deutschland vom 07.03.2020]

Zugehörige Dateien:
Werbeflyer Studienheft 12: Wissenschaft von rechts IIDownload (113 kb)

Zum Seitenanfang | Druckversion | Versenden | Textversion