BdWi - Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

»Wissenschaft ist also ein prinzipielles Gegen-den-Strom-Schwimmen.«

Klaus Holzkamp

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Forum Wissenschaft

Das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in der Diskussion um Wissenschaftsfreiheit

Donnerstag, 12.05.2022, 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr

Referent: Dr. Karsten Schubert (Universität Freiburg)

Die Politisierung der Wissenschaft und „Cancel Culture“ durch „woke“ Theorien wird vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit als zentrale Gefahr der Wissenschaftsfreiheit kritisiert. Politisierung wird dabei einseitig den Vertreter_innen gesellschaftskritischer Ansätze zugeschrieben, während die eigene Position als „rein wissenschaftlich“ und politisch neutral dargestellt wird. Der Vortrag kritisiert dieses traditionelle Verständnis von Wissenschaftsfreiheit als Abwesenheit von Politik und schlägt ein alternatives, kritisches Verständnis von Wissenschaftsfreiheit vor. Ausgehend von der Analyse, dass starre Macht- und Privilegienstrukturen das zentrale Hindernis für die gemeinsame Arbeit an wissenschaftlicher Objektivität sind, geht es beim kritischen Begriff der Wissenschaftsfreiheit um die Reflexion und Transformation des Verhältnisses von Wissenschaft und Politik. Dabei steht die Diversifizierung von Zugangschancen und Standpunkten innerhalb der Wissenschaft im Mittelpunkt – also die Neuverteilung von Macht und Privilegien. Der Vortrag diskutiert die Fallstricke, die sich aus dem kritischen Begriff von Wissenschaftsfreiheit ergeben. Wenn die grundsätzliche Politizität der Wissenschaft mit den Mitteln der kritischen Gesellschaftstheorie festgestellt wird, öffnet das dann Tür und Tor für ein politisches Durchregulieren, das jedem Begriff von Wissenschaftsfreiheit widerspricht? Und wenn wissenschaftliche Diversitätspolitik wissenschaftlich begründet (und nicht politisch gesetzt) wird, verabsolutiert das nicht bestimmte kritische Theorien, was dem Begriff der Wissenschaftsfreiheit genauso widerspricht? Die Stärke eines kritischen Verständnisses von Wissenschaftsfreiheit im Gegensatz zum traditionell-unpolitischen Verständnis liegt darin, das Verhältnis von Wissenschaft und Politik als spannungsreich zu denken und so eine realistische Analyse der Gewinner und Verlierer unterschiedlicher wissenschaftspolitischer Praxen zu zeichnen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltungsreihe „Wissenschaftsfreiheit – ein umkämpftes Feld“ von BdWi, fzs und NGAWiss statt.

Online-Teilnahme: Zoom-Meeting-ID: 681 2276 1177; Kenncode: 255251 oder Einwahl über uni-regensburg.zoom.us/j/68122761177?pwd=U2FIeFVXeEtYNnlyRElLRUtadjlmQT09

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