BdWi - Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

»Wissenschaft ist also ein prinzipielles Gegen-den-Strom-Schwimmen.«

Klaus Holzkamp

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Forum Wissenschaft

Umkämpfte Wissenschaftsfreiheit

  
 

978-3-939864-31-8; Foto: ANDRANIK HAKOBYAN / shutterstock.com

BdWi / fzs / GEW / NGAWisss / ÖH (Hg.)

Verhältnis von Wissenschaft und Politik

BdWi-Studienheft 14

ISBN: 978-3-939864-31-8, Oktober 2024, 56 Seiten A4, 8,00 EUR

Sonderrabatt für WeiterverkäuferInnen (z.B. Studierendenvertretungen und Verbände): ab 5 Exemplaren 10%; ab 10 Exemplaren 20%; ab 20 Exemplaren 30%

Hier kann das Studienheft bestellt werden.

Editorial

Die Freiheit von wissenschaftlicher Forschung und Lehre ist ebenso wichtig wie umkämpft. Seit längerem beschwören rechte und konservative Kräfte einen vermeintlichen "Kulturkampf" an Hochschulen. Es ist die Rede von einer vorgeblichen "Cancel Culture", einem "links-grünen Mainstream" in der Wissenschaft oder von Forschenden und Studierenden, die Aktivismus anstelle von Wissenschaft betrieben. Mit der Gründung des "Netzwerks Wissenschaftsfreiheit" 2020/21 gewann die Debatte auch in der deutschsprachigen Academia an Aufwind. Vor diesem Hintergrund ist unser Studienheft zu Wissenschaftsfreiheit entstanden. Wir möchten mit ihm in die Debatte eingreifen und aufzeigen, dass wir durchaus Entwicklungen wahrnehmen, welche die Freiheit der Wissenschaft gefährden. Diese Gefährdung besteht aber nicht aus einer vermeintlich linken "Cancel Culture" , sondern in dem unheilvollen Zusammenspiel einer tiefgreifenden Ökonomisierung des Bildungswesens, staatlicher Eingriffe und einer deutlichen Zunahme rechter Hetze und Angriffe auf Wissenschaftler*innen.
Während der Arbeit am Studienheft kamen mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem nachfolgenden Krieg in Gaza weitere Debattenstränge hinzu. Dazu zählen sowohl die Frage nach dem Umgang mit propalästinensischen Protestcamps auf dem Campus und die Ausgrenzung kritischer - auch jüdischer - Stimmen zum Vorgehen Israels als auch die Fördermittel- Affäre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ebenso prägen seither weitere Entwicklungen den Diskurs, wie die Ausladung israelischer Wissenschaftler*innen und Boykott-Aufrufe gegen israelische Wissenschaftseinrichtungen sowie die Angst jüdischer Student*innen und Forscher*innen angesichts zunehmender antisemitischer Angriffe.

Die inhaltliche Konzeption des Studienhefts erfolgte allerdings mit einem langen zeitlichen Vorlauf. Daher ist es uns nicht an allen Stellen gelungen, tagesaktuelle Vorkommnisse und Debatten in ihrer jüngsten Entwicklung aufzunehmen. Wir bitten um Verständnis und wünschen unseren Leser*innen eine erhellende und anregende Lektüre.

Inhalt

  • Vorwort der Redaktion

Aktuelle Debatten

  • Simon Kneip: Von der bürgerlichen Freiheit der Wissenschaften
  • Christiane Fuchs: Hochschulen als rechtes Kampffeld?
  • Autor:innenkollektiv: Wissenschaft als Waffe?

Rechtliche und staatliche Rahmenbedingungen

  • Lukas C. Gundling: Wider die Demokratisierung der Hochschulen?
  • Dominik Feldmann: Verfassungstreue vs. Kritik der Verhältnisse?
  • Antonia Riegler, Sophie Lehner und Rebekka Arnold: Bildung oder Ausbildung?

Finanzierung von Hochschule und Forschung

  • Tilman Reitz: Wissenschaftsfreiheit unter
  • Finanzierungsvorbehalt

  • Carina Altreiter, Stephan Pühringer und Yvonne Völkl: Politiken der Verwettbewerblichung
  • Andreas Keller: Wissenschaftsfreiheit braucht
  • Beschäftigungssicherheit

  • Eduard Meusel: Killed by the budget

Historische Perspektive

  • Lea Dahms: Berufsverbote für kritische Wissenschaftler*innen
  • Silvia Gingold und Benjamin Ruß: "Klima der Angst und Einschüchterung"

Internationale Perspektiven

  • Jürgen Scheffran: Wissenschaft für und gegen Aufrüstung
  • Cristiano Moita: Vertrauen und Polarisierung
  • Britta Ohm: Indien als Lehrstück
  • Asli Telli: Academic Freedom in Turkey

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