Wissenschaft von rechts
Donnerstag, 03.10.2019 bis Sonntag, 06.10.2019
Herbstakademie von BdWi, FIB beim BdWi, fzs und Rosa-Luxemburg-Stiftung
in Werftpfuhl
Seit mehr als 15 Jahren führt der Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) regelmäßig eine mehrtägige Tagung unter dem Titel "Herbstakademie" mit wechselnden, aber sich ergänzenden Themenschwerpunkten durch. Im 51. Jahr seines Bestehens möchte der BdWi an Traditionen seines politischen Wirkens anknüpfen und sich aktuellen Bedrohungen von rechts widmen - mit besonderem Blick auf Bildung, Hochschule und Wissenschaft. Bereits 2014 erschien dazu im BdWi-Verlag ein Studienheft Wissenschaft von Rechts, mit dem die Einflüsse rechtsxtremer Ideologie und Theorie an Hochschulen kritisch untersucht und personelle Netzwerke aufgezeigt wurden. Die politischen Entwicklungen der letzten fünf Jahre in Deutschland und Österreich legen den Gedanken nahe, das Thema erneut aufzugreifen. Dafür haben sich genügend neue Fragestellungen und Themen angehäuft: Was bedeutet der parlamentarische Durchbruch der AfD im Bereich Bildungs- und Wissenschaftspolitik? Welche Folgen hat der "Kulturkampf von rechts" für eine gesellschaftskritische Wissenschaft? Wie wirkt sich die Rechtsverschiebung gesellschaftlicher Diskurse im akademischen Alltag aus? Wie können wirksame Gegenstrategien aussehen?
Diese und weitere Fragen möchten wir mit euch bei unserer Herbstakademie diskutieren. Die Herbstakademie versteht sich als Raum für Begegnung, gemeinsames Lernen und solidarische Diskussionen zwischen Aktiven unterschiedlicher Spektren der Linken, kritischen Studierenden und Wissenschaftler*innen, zwischen Partei, Gewerkschaften, Bewegung und kritischer Wissenschaft – und allen daran interessierten Menschen.
Die Veranstaltung findet vom 3. bis 6. Oktober 2019 im Tagungshaus „Kurt Löwenstein“ Werftpfuhl (bei Berlin) mit Unterbringung und Vollverpflegung statt und wird von BdWi und fzs in Kooperation mit weiteren Partner*innen, u. a. der Rosa-Luxemburg-Stiftung, veranstaltet.
Vorläufiger Programmplan:
Donnerstag, 3.10.: Einführung
- Gisela Notz (Sozialwissenschaftlerin, BdWi, Berlin): Die lange Tradition des akademischen Rechtsextremismus
- Tobias Eisch (fzs, Kampagne "Never again"): Faschistische Avantgarde? Studentischer Beitrag zum Nationalsozialismus vor der Machtergreifung
Freitag, 4.10.: Ideologische Grundlagen und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- Andreas Kemper (Soziologe und Publizist, Münster): Ideologische Grundlagen der Neuen Rechten
- Gabi Elverich (GEW Berlin): Bildungspolitik der AfD
- Torsten Bultmann (Politischer Geschäftsführer des BdWi): Elitenförderung als Leitmotiv konservativer Bildungs- und
Wissenschaftspolitik - von gestern bis heute
- Rebekka Blum (Soziologin und politische Bildnerin mit den
Schwerpunkten Geschlechter- und Rechtsextremismusforschung): Reizwort Gender – Über den gesellschaftlichen Einfluss und die Anschlussfähigkeit des Antifeminismus
abends:
- Max Fuhrmann: Lesung von Originaltetxen zur "Extremismustheorie"
Samstag, 5.10.: Kulturkampf von rechts
- Thomas Wagner: 1968 und die Neue Rechte
- Lukas Strohschneider (Uni Marburg): Burschenschaften und studentische Verbindungen
- Gudrun Hentges / Georg Gläser (Uni Köln): Rassismus der Eliten: AfD-Professoren hinter dem Katheder
- Lukas Wanke (StuRa Uni Halle): Die Identitäre Bewegung
- Adrijana Novakovic (Österreichische Hochschüler*innenschaft): Rechtspopulistische Bildungspolitik. Erfahrungen aus Österreich
Sonntag, 6.10.: Was tun?
Podiumsgespräch: Strategien im Kampf gegen rechts
mit:
- Sabrina Arneth (BASS GEW)
- Vertreter*in ÖH
- Andreas Kemper
- Zeynep Kivilcim (Academics for Peace)
Der Zeit- und Themenplan wird noch aktualisiert und auf www.bdwi.de veröffentlicht.
Teilnahmebeitrag:
60 Euro (ermäßigt 40 Euro) bei Unterkunft im Mehrbettzimmer, 85 Euro im Doppelzimmer, 135 Euro im Einzelzimmer
Anmeldung an: FIB beim BdWi, Gisselberger Str. 7, 35037 Marburg E-Mail: fib@bdwi.de
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