Für solidarische Bildung in der globalen Migrationsgesellschaft
03.12.2015: Aufruf von Akteur_innen aus der rassismuskritischen Pädagogik
Im Kontext der aktuellen Entwicklungen um Flucht und Migration haben Akteur_innen aus der rassismuskritischen Pädagogik einen Aufruf auf den Weg gebracht, der sich an Erziehungswissenschaft, Soziale Arbeit und Bildungspolitik richtet.
Der BdWi unterstützt das Anliegen das Aufrufs und ruft zur Unterzeichnung auf.
Im Aufruf heißt es:
"Das universelle Bedürfnis nach angemessenen Lebens- und Arbeitsbedingungen, aber auch die vielfache wechselseitige, praktische Verwiesenheit der Weltbevölkerung aufeinander, verbindet geflüchtete Menschen, Menschen an den Zielorten der Flucht und etablierte Bewohner_innen der relativ privilegierten Zielorte dieser Welt. Darauf kann eine zeitgemäße Solidarität aufbauen. Der Impuls, der von Migrationsbewegungen ausgeht, ist somit weitreichender als Integrationsmaßnahmen und "Willkommenskulturen" suggerieren. Mit einer migrationsgesellschaftlichen und kritischen Pädagogik verbindet sich ein politisches Projekt, das die Ordnung der pädagogischen, ökonomischen und sozialen Organisationen und der Bildungsinstitutionen theoretisch, konzeptionell und praktisch zum Thema macht und revidiert. Diese über die "Integration von Migrant_innen" hinausreichende Revision, die möglichst faire Möglichkeiten und gleiche Rechte für alle anstrebt, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Erziehungswissenschaft, Pädagogik und Sozialen Arbeit - dann zumindest, wenn sie sich der Wirklichkeit der globalen und lokalen Migrationsgesellschaft nicht verweigert, sondern sie aktiv gerechtigkeitsorientiert zu gestalten sucht.
Wir fordern alle bildungspolitisch und pädagogisch Handelnden, nicht zuletzt die entscheidungsbefugten Akteur_innen, dazu auf, sich die in diesem Votum skizzierte Maxime zu eigen zu machen und für sie in ihren Handlungszusammenhängen offen und klar einzutreten."
Den vollständigen Text und die Unterzeichnungsmöglichkeiten findet Ihr hier: www.aufruf-fuer-solidarische-bildung.de/
Unterzeichnen können Einzelpersonen und Organisationen. Außerdem ist es möglich, den Aufruf auf der Website zu kommentieren.