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»Wissenschaft ist also ein prinzipielles Gegen-den-Strom-Schwimmen.«

Klaus Holzkamp

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"Netzwerk der Macht - Bertelsmann"

25.05.2007: Der von Jens Wernicke und Torsten Bultmann herausgegebene Band liegt jetzt vor.

Seit Jahren wächst der Einfluss privater Consulting-Agenturen, sogenannter Think Tanks und "Expertenräte" auf politische Entscheidungen - sowie auch auf deren operative Umsetzung. Für die einen stellt dies normale Politikberatung und Ausdruck wachsender Komplexität der politisch zu bearbeitenden Probleme, welche die Mobilisierung von Spezialistenwissen erfordern, dar. Zeitgleich werden jedoch auch zunehmend kritische Stimmen laut, für welche dieser Einfluss einer neuartigen Ratgeberindustrie die Kehrseite einer schleichenden Entdemokratisierung der Gesellschaft darstellt: schließlich würden die Wirksamkeit einer demokratischen Öffentlichkeit sowie die Legitimationspflicht politischer Institutionen im gleichen Verhältnis abnehmen. Aus dieser kritischen Perspektive analysieren die AutorInnen des vorliegenden Bandes die Praxis der Bertelsmann Stiftung, der in Deutschland wohl einflussreichsten privaten Politikberatungsagentur, die auf nahezu allen gesellschaftlichen Feldern "operativ" tätig ist und Reformszenarien entwirft.

Die Publikation umfasst Beiträge zu folgenden Komplexen:

  • Struktur, Selbstverständnis, Wirkung
  • Meinungsmache
  • Bildung
  • Gesundheit
  • Arbeit und Soziales
  • Staat
  • Internationales

434 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-939864-02-8

Hier kann der Band bestellt werden.

Auf der Pressekonferenz der Bertelsmann Stiftung zum Start ihrer Kampagne "Vorbilder bilden" gab Liz Mohn (stellvertretende Vorstandsvorsitzende) auch ein Statement zu "Netzwerk der Macht - Bertelsmann" ab. Sie betonte einerseits, in dem Buch stehe nichts Neues, zum anderen bestätige es aber nur die Linie der Stiftung (vgl. Neue Westfälische Gütersloher Zeitung vom 17.05.2007).
Frau Mohns Beitrag erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem das Buch noch gar nicht gedruckt vorlag ...

Ein Interview der "Neuen Westfälischen" mit dem Mitherausgeber Jens Wernicke war der Stiftung schon am Folgetag eine Stellungnahme wert, in der auch die örtliche Zeitung ihr Fett abbekam: "In großer Aufmachung gibt sie [= NW][...] Jens Wernicke die Möglichkeit, Liz Mohn [...] Folgendes vorzuwerfen:" (s. u.).
Es sieht so aus, als hätte dieses Buch die Bertelsmann Stiftung nervös gemacht, noch bevor es überhaupt erschienen war.

Die Nachdenkseiten übernehmen das Interview mit Jens Wernicke aus der Neuen Westfälischen und veröffentlichen im Anschluss daran einen ausführlichen Kommentar.

Weitere Informationen zu dem Buch

Hinweisen möchten wir auch schon auf den "Anti-Bertelsmann-Kongress" am 27.10.2007 in Frankfurt/Main.

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