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»Wissenschaft ist also ein prinzipielles Gegen-den-Strom-Schwimmen.«

Klaus Holzkamp

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Aktionstag des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung

Samstag, 16.09.2017

Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht!

Leben und Lieben ohne Bevormundung

Jedes Jahr im September startet vor dem Bundeskanzleramt in Berlin ein „Marsch für das Leben“. Christliche Fundamentalist*innen und führende Mitglieder der AfD fordern dabei das totale Verbot eines Schwangerschaftsabbruches und die Bestrafung von Frauen sowie operierenden Ärzt*innen. Die Gegner*innen eines Schwangerschaftsabbruches versuchen eine Stimmung zu erzeugen, in der dieser als unmoralisch oder gar als Mord angesehen wird. Darüber hinaus wenden sie sich gegen jede Art von Lebensentwürfen außerhalb christlich-traditioneller Normen. Der politische Aufstieg der AfD und die Kommentare einzelner AfD-Vertreter*innen im Kontext von Schwangerschaftsabbruch und sexueller Vielfalt verdeutlichen die Gefahr, die von den selbsternannten Lebensschützern ausgeht.

Auch in diesem Jahr werden die „Lebensschützer“ voraussichtlich am 16.09.2017 mit ihrem sogenannten Marsch für das Leben wieder gegen das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung auf die Straße gehen. In dem Bestreben, die „alte Ordnung“ mit der „heiligen Familie“ wiederherzustellen, wollen sie umfassende Kontrolle über Frauen und kämpfen gegen die heutige Vielfalt von Lebensentwürfen, sexuellen Orientierungen oder geschlechtlichen Identitäten. Sie hetzen gegen Gleichstellung und eine tolerante Gesellschaft und bedrohen mit dieser Haltung Leben statt es zu schützen. Sie sind eng mit der rechtspopulitischen AfD verbunden.

Es ist deshalb an der Zeit, diesen reaktionären Kräften entgegenzutreten und ihren zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Einfluss zu stoppen. Wir rufen darum zu Aktionen am 16. September 2017 in Berlin am Brandenburger Tor auf.

Wir fordern:

  • eine geschlechter- und kultursensible Sexualaufklärung für alle
  • umfassende Informationen über und den kostenfreien Zugang zu Verhütungsmitteln
  • die kostenfreie Vergabe der „Pille danach“ als Notfallverhütung
  • den uneingeschränkten Zugang zu einem legalen Schwangerschaftsabbruch und die Streichung des § 218 aus dem Strafgesetzbuch
  • die umfassende rechtliche Anerkennung aller Formen des Zusammenlebens
  • soziale und ökonomische staatliche Unterstützung und die notwendige Infrastruktur für alle, die sich für ein Kind entscheiden, damit sie ihre eigene Lebensplanung aufrecht erhalten können

Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht! Wir rufen die Bundesregierung und die Parteien auf, dafür zu sorgen, dass alle Menschen diskriminierungsfrei über ihre Familienplanung und ihr Sexualleben entscheiden können und bei der Wahrnehmung ihrer Rechte unterstützt werden – unabhängig von ihrer Herkunft, sexueller und geschlechtlicher Orientierung oder der sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Situation.

Mehr Infos: www.sexuelle-selbstbestimmung.de/thema/aktionstag-2017/

Ort: Brandenburger Tor, Berlin

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