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Klaus Holzkamp

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Kulturimperialismus oder Entamerikanisierung?

15.09.2005: Die (West-)Deutschen und populäre US-Kultur

  
 

Forum Wissenschaft 3/2005; Titelbild: Eckhard Schmidt

Zu den nachgerade klassischen Bestandteilen bundesdeutscher Debatten gehört das Argument von der Amerikanisierung unserer Kultur und Lebensweise seit dem Zweiten Weltkrieg. Kaspar Maase befragt es und die in ihm steckenden Annahmen vor ihren historischen und empirischen Hintergründen.

Zwar klingt es nicht in allen Ohren bedrohlich, wenn ein Leitartikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung konstatiert: "… im Alltagsleben sind wir alle Amerikaner".1 Doch ganz ohne gemischte Gefühle wird eine solche Feststellung selten ausgesprochen, und meist überwiegt in der Rede von der Amerikanisierung2 der kritische oder besorgte Unterton. Der ist gut nachvollziehbar, denn wirklich haben seit dem Zweiten Weltkrieg Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen mit dem American Way of Life unverkennbar zugenommen.

Nun gibt es in der Forschung eine intensive Diskussion, ob das Konzept "Amerikanisierung" wirklich den kulturellen Entwicklungen gerecht wird, die sich in solchen Annäherungen und Übernahmen zeigen.3 Inwieweit handelte es sich bei dem, was aus den USA kam, um Reimporte ursprünglich europäischer Herkunft? Wie viel Angebotsdruck steckt dahinter, wie viel freie Wahl? In welchem Maße verwandeln Menschen den Charakter des Übernommenen, wenn sie es in einen anderen kulturellen Rahmen einpassen? Sind amerikanisches Sendungsbewusstsein oder übereinstimmende westlich-kapitalistische Vorstellungen von Moderne und Fortschritt verantwortlich für die Konvergenz der Lebensweisen?

Ich will hier nur einen Aspekt aufgreifen, die Annahme, kulturelle Amerikanisierung bedeute US-Hegemonie: Vorherrschaft fremder Werte, politische Gefügigkeit infolge der Gewöhnung an die mit den Kulturwaren importierten Sichtweisen. Dagegen steht nun ein frappierender Befund: Je mehr Deutsche4 eine gewisse Vertrautheit mit dem amerikanischen Alltag erwarben, je stärker Jeans und Cola, Hamburger und Hollywood-Filme, Rockmusik und amerikanische Unterhaltungsformate sich hierzulande ausbreiteten, desto größer wurden die Ausschläge nach unten auf der Skala der transatlantischen Beziehungen. Ein Kausalzusammenhang ist schwer vorstellbar, doch die Parallelentwicklung irritiert und verlangt nach Erklärung. Betrachtet man den Befund aus der Sicht derer, die Amerikanisierung als Angleichung der deutschen an die US-Kultur verstehen, dann müsste man formulieren: Je ähnlicher die Deutschen den AmerikanerInnen im Alltag werden, desto weniger verstehen oder gar billigen sie die Politik, der die US-BürgerInnen zustimmen.

Den Befund nehme ich als Ausgangspunkt, um im Folgenden einem Fragenkomplex nachzugehen. Wie hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg das Verhältnis der Bundesbürger zur amerikanischen Gesellschaft entwickelt? Insbesondere: Welche Bedeutung hat die Aneignung von Populärkultur mit US-Hintergrund dabei gehabt? Transportierten Jazz, Rock und HipHop die Gloriole eines insgesamt vorbildlichen und wegweisenden Landes, dessen politischer Führung man sich im eigenen Interesse vorbehaltlos anvertrauen sollte? Wurde die (Propaganda-) Ausstrahlung der neuen Leitmacht genutzt, um hierzulande ein bunteres und weniger anstrengendes Leben einzuklagen? Anders formuliert: Standen Hollywood-Geschichten und amerikanische Küchenmaschinen für den American Way of Life als eine insgesamt überlegene Lebensform oder für den deutschen Wunsch, den Alltag weltoffen zu gestalten und sich gleichberechtigt aus einem globalen Kulturangebot zu bedienen?

Entkoppelung von Kultur und Politik

Auf solche Fragen kann es keine pauschale, gar quantifizierte Antwort geben. Bedeutungen populärkultureller Güter und Praktiken sind schillernd und vielschichtig; sie unterscheiden sich nach Geschlecht und Alter, Bildungshintergrund und Milieu der Nutzer, sie changieren mit den Konstellationen des Gebrauchs, und sie sind selbstverständlich auch nicht für alle Produkte identisch: Die Singer-Nähmaschine ist symbolisch weniger aufgeladen als ein James-Dean-Film. Doch lassen vorliegende Arbeiten und die Ergebnisse einer eigenen Lokalstudie5 durchaus begründete Aussagen über Trends und großflächige Verschiebungen zu. Die zentrale Hypothese lautet: Der Gebrauch alltags- und populärkultureller US-Importe entkoppelt sich von gesellschaftlicher Vorbildwirkung und politischer Folgebereitschaft.

Kultur (Alltags-, Populär-, Hochkultur) und Politik werden bewusster voneinander getrennt; nur selten noch springen Emotionen aus einem Bereich in den anderen über. Für Jazz, Boogie und Gospel zu schwärmen, Hemingway und den Fänger im Roggen zu verschlingen, Gary Cooper in High Noon zu bewundern und Jeans zu tragen, war in den beiden ersten Nachkriegsjahrzehnten oft ein (wie auch immer diffuses) Bekenntnis zu jener Modernität und Freiheitlichkeit, die man den USA und ihrer Lebensform zuschrieb. Von Baseballkappen und HipHop-Szenen, Hollywood-Expertise und Crichton-Lektüre, MTV-Konsum und McDonald’s-Besuch heute kann man das nicht behaupten. Dass sie in Lebensgefühl und Outfit wie AmerikanerInnen seien, sagt über die weltpolitische Selbstverortung der Deutschen und über die Bedeutung Amerikas in ihrem intellektuellen wie emotionalen Haushalt nichts mehr aus. Man kann als Deutsche/r George W. Bush aggressiv ablehnen und dennoch mit Freunden bei Pizza Hut sitzen und sich an den Überfliegern des amerikanischen Basketball begeistern; man kann von einer Präsidentin Hillary Clinton träumen und "Hollywood" in Bausch und Bogen als aufwändigen Schund abtun.

Wenn diese These plausibel klingt, dann muss man die Ursachen des Wandels suchen. Systematisch sind zwei Dimensionen zu verfolgen: ein markanter Umschlag in der Bewertung der amerikanischen Lebensweise und eine "Entamerikanisierung" der populären Kultur- und Konsumgüter, die aus den USA importiert werden.

Zunächst zum deutschen Urteil über den American Way of Life. Es durchlief seit 1945 zwei unterschiedliche, fast gegensätzliche Phasen. Verbunden sind sie durch die allgemeine Überzeugung, dass die Vereinigten Staaten in vielem unsere zukünftige Lebensweise vorwegnehmen, dass sie zumindest die Konturen dessen erkennen lassen, was auf uns zukommt. Geändert haben sich die Vorzeichen, und zwar von plus auf minus.

Die Rede ist hier von den USA als Lebensform, als Alltag. Und da kann man holzschnitthaft formulieren: Bis etwa zum Ende der 1960er war Amerika der Inbegriff dessen, was Deutschen fehlte und wovon sie träumten. Mittlerweile ist Amerika für die Mehrheit hierzulande Inbegriff einer Lebensform, die sie ängstigt, Menetekel einer Zukunft, die sie fürchten, zumindest vermeiden möchten. Das hat nichts mit dem Irakkrieg und wenig mit dem 11. September 2001 zu tun. Die Bewertung schlug um, gerade weil die Amerikanisierung nach 1945 so erfolgreich war. Was unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern reizvoll fanden an den Darstellungen eines besseren Daseins in den USA, das haben sie hierzulande verwirklicht - nun treten in den Vordergrund Bilder davon, wie man in Zukunft keinesfalls leben will.

Amerikanisierung von unten

Das Stichwort für die erste Phase heißt "Amerikanisierung von unten". Was damit gemeint ist, wird am ehesten klar, wenn man sich die "Amerikanisierung von oben" nach 1945 vor Augen führt. Salopp formuliert: Politische Demokratie, freie Presse und unabhängiger Rundfunk, Entflechtung von Großkonzernen wie IG Farben und auch die Entnazifizierung der Verwaltung wurden den Deutschen von den Alliierten aufgenötigt. Am Schul- und Hochschulsystem scheiterten die Reformversuche; aber über intensive Beeinflussung der nachrückenden Eliten, vor allem durch umfangreiche Besuchs- und Austauschprogramme wurde der neue Staat erfolgreich verwestlicht.6 Angst vor dem Kommunismus und Anpassung an die amerikanische Macht spielten dabei eine wesentliche Rolle. Wo man sich in der bundesdeutschen Führungsschicht dieser Jahre wirklich mit amerikanischer Kultur identifizierte, betraf das hohe, idealische Werte wie die republikanischen Ideen der Verfassung, den freien Geist des abstrakten Expressionismus oder die Lebensnähe pragmatistischer Philosophie. Der American Way of Life, in Gestalt von Supermärkten, Hawaiihemden, Straßenkreuzern, Fernsehern und Kühlschränken für alle, galt den tonangebenden Kreisen als Triumph des vulgären Materialismus7- gar nicht zu reden von Boogie-Woogie, Western, Comics, Sexbomben und Gangsterfilmen, die angeblich nur die Jugendkriminalität förderten und das Land der Dichter und Denker plebejischem Massengeschmack unterwarfen.

Amerikanisierung von unten bezeichnet genau diese Hinwendung jener, die der Kulturkritik als Masse galten, zu den Versprechungen und Vergnügungen des American Way. Sie war vom offiziellen Amerika so nicht beabsichtigt; sie widersprach beispielsweise der kulturellen Selbstdarstellung der Amerikahäuser. Und sie war in der jungen Bundesrepublik heftig umstritten; Volkserzieher im Westen lehnten sie mit gleicher Inbrunst ab wie die der DDR - nicht selten auch mit den selben Argumenten kulturellen Dünkels, autoritären Ordnungsdenkens und eines kaum verhüllten Rassismus.

Amerikanisierung von unten nun hat wesentlich beigetragen zur Verwestlichung der Deutschen.8 Damit ist weit mehr und anderes gemeint als die Anlehnung an die neue Schutz- und Führungsmacht. Gruppen, die nicht zu den tonangebenden, kulturbestimmenden Schichten gehörten, beriefen sich bei ihren sozialen Forderungen auf amerikanische Vorbilder und auf das Versprechen höheren Lebensstandards, mit dem für die Westbindung geworben wurde. Wohlstand, ein leichterer und farbigerer Alltag und Respekt vor Geschmack und Lebensformen der Vielen - so wurde der American Dream ins Deutsche übersetzt.

Ich will das an der Selbstamerikanisierung zweier Gruppen andeuten: Jugend und Arbeiterschaft. In den 1950ern und 60ern trug Amerika für viele Jugendliche Züge eines irdischen Paradieses.9 Dort schien es alles zu geben, wovon sie träumten. Amerika wurde zum Inbegriff dessen, was ihnen fehlte und was sie einforderten. Ein Zeitzeuge hat das im Rückblick so formuliert: "Dieses Gesabbel dieser älteren Generation ging uns halt auf den Keks - und die Alternative dazu waren die Amerikaner(innen), wo das alles anders war aus unserer Sicht: Riesenland, reiche Leute, große Autos, dominante Jugendliche. Die amerikanische Gesellschaft schien uns viel jünger zu sein wie die Gesellschaft der Bundesrepublik. Also, diese Gesellschaft wurde von den Alten dominiert. Und die amerikanische Gesellschaft stellte sich aus unserer Sicht von diesen James Dean, Elvis Presley … dieser Typologie dar. Also mein Eindruck war, die sind alle furchtbar jung da … ."10

Konkreter: Es ging um Mitspracherechte von Jugendlichen, um Freiräume und Konsummöglichkeiten, um weniger Disziplinierung, um - ein zentrales Stichwort für die Überlegenheit des Amerikanischen - mehr Lässigkeit. Aus Filmen und Musik, aus Stargeschichten, Reportagen und Propagandaschilderungen setzten Jungen und Mädchen sich ein Wunschbild zusammen, in dessen Mittelpunkt Freiheit und Toleranz gegenüber jugendlichen Lebensformen standen. Sie blickten neidvoll nach Amerika, verehrten James Dean und begeisterten sich am Rock’n’roll - und sie meinten: Nehmt uns ernst! Lasst uns Frisuren und Hosen so tragen, lasst uns Musik so hören, wie es uns gefällt! Hört auf, uns zu kontrollieren und zu schikanieren! Öffnet Euch für das Moderne, statt an verstaubten Maßstäben festzuhalten! Und es gab noch einen Subtext, zaghaft, aber im Rückblick unüberhörbar, der etwa so klang: Seid mal ein bisschen leiser! Wir machen Eurer Generation ja keinen Vorwurf, aber wir müssen die Sache mit dem Krieg und Hitlers Verbrechen ausbaden. Wir sind eine neue, an der Zukunft orientierte Generation - und die Zukunft spricht amerikanisch.

Wenn es gegen Elvis-Tolle und Mädchenhosen ging, gegen "Urwaldmusik" und Kaugummi, dann verliefen die Fronten in Arbeiterfamilien nicht anders als in der Mittelschicht: Eltern kontra Kinder. Als KonsumentInnen aber orientierten sich auch Arbeitermütter und -väter an den glänzenden Bildern vom American Way. Sie sahen auf der Leinwand und in Illustrierten das, wovon Generationen geträumt und wofür die Arbeiterbewegung gekämpft hatte: Bilder des guten Lebens, praktisch und bequem durch Technik; große, helle Wohnungen, idealerweise Eigenheime, mit Kühlschrank und Küchenmaschine, Fernseher und Auto für alle.

Auch hier kurz der Rückblick einer Zeitzeugin auf die Nachkriegsjahre: "… ich hab mich nach mehr Wohlstand gesehnt, weil das vorher nicht da war (…) wir haben uns nach mehr Prunk gesehnt. Ach, wir wollen auch mal so leben, und so weiter. Und dann aus dem Amerika, was man da gesehen hat, so wollen wir leben."11

Amerika bedeutete damals auch: soziale Anerkennung für die einfachen Leute. Dort sah man keinen Klassendünkel und weniger schroffe soziale Distanzen im alltäglichen Umgang. Amerika bedeutete schließlich, auf niemanden herabzuschauen, nur weil er schmalzige Schlager, prächtige Shows oder blutige Boxkämpfe liebte. Sich auf Amerika zu berufen, half im Ringen um die Anerkennung des popularen Geschmacks. Was der Mehrheit gefiel, war zu respektieren, weil in der Demokratie Mehrheiten zählen - dieses Argument des US-Showbusiness konnte man bürgerlicher Bildungsarroganz entgegenhalten.

Perspektivenwandel: Amerika als Risiko

Die erste Phase der Amerikanisierung in den 1950er und 60er Jahren bedeutete zwar keineswegs uneingeschränkte Bewunderung. Faszination durch Technik und Lebensstandard verband sich oft mit kultureller Überheblichkeit und politischer Distanz zur pluralistischen Demokratie. Grundsätzlich lagen jedoch etwa seit Mitte der 1950er die Sympathiewerte bei den Jüngeren höher als bei den Älteren.12 Hier deutet sich ein Wandel an - wenngleich man sagen muss, dass die Daten nicht eindeutig sind. Insgesamt nahmen in den 1990ern freundliche Gefühle gegenüber "den Amerikanern" deutlich ab;13 wo nach Alter unterschieden wird, gehen die besser ausgebildeten Jüngeren bei der Abwendung erkennbar voran.14

Man könnte für die zweite Phase (auf noch ungesicherter empirischer Basis) formulieren: Die Jüngeren, alltagspraktisch so amerikanisiert wie keine andere Gruppe, stehen mittlerweile Amerika als Lebensform kritischer gegenüber als ihre Eltern. Will sagen: Die Neigung zu Amerikanismen, US-Fernsehserien und DJ-Bags hat nichts zu tun mit dem Verlust eigener Maßstäbe. Gerade weil Amerikanisierung hierzulande selektiv war, eigensinnig und auf Interessen Einheimischer bezogen, hat sie nicht zur Kritiklosigkeit geführt. Im Gegenteil: Die USA werden heute mehrheitlich nicht als Versprechen gesehen, sondern als Risiko.

Mit ihrer skeptischen Haltung zu Amerika als Lebensform stehen die unter 30-Jährigen nämlich nicht allein. 2003 stimmten drei Viertel der Deutschen bei einer Repräsentativumfrage der Aussage zu, die Amerikaner(innen) seien als Konsum- und Wegwerfgesellschaft ein abschreckendes Beispiel für die übrige Welt.15 Warum machen Jüngere sich diese Sicht so weitgehend zu eigen? Jugendliche sehen am liebsten amerikanische Serien, hören amerikanische Musik, begeistern sich zunehmend für amerikanische Sportarten, kurven auf Inlineskates herum und ernähren sich von Soft Drinks, Muffins und Pizza-Service. Sie kennen die USA oft aus eigener Erfahrung, von Besuchen und Austauschkontakten. Man müsste nicht boshaft sein um zu schlussfolgern: Die genauere Kenntnis ist der Grund für die gewachsenen Zweifel. Solider scheint allerdings eine andere Erklärung: Die Distanz ist das Ergebnis eines großen Erfolgs, sie ist die Konsequenz gelungener Selbstamerikanisierung. Die Träume der 1950er und 60er waren in den 1970ern nach Meinung der Westdeutschen weitgehend Wirklichkeit geworden. Sie hatten sich Wohlstand, mehr Demokratie und Egalisierung, weniger Zackigkeit und Gehorsam, ja sogar ein bisschen Lässigkeit zugelegt. Damit änderte sich der Blick.

Amerikabilder waren und sind stets Produkt der eigenen Problemwahrnehmung. Es gibt bekanntlich nichts, was es in den USA nicht gibt - und unsere Situation bestimmt, was wir davon ins Auge fassen. Das hieß seit den 1970ern: Viele Wünsche galten als erfüllt, nun traten Fragen und Besorgnisse in den Vordergrund - im Blick auf das Eigene wie im Blick über den großen Teich. Seither haben die Westdeutschen gelernt, kritisch auf den Ressourcenverbrauch zu schauen; sie wissen: In dieser Hinsicht stinkt der American Way of Life zum Himmel. Seit den 1980ern machen sie sich verstärkt Gedanken über das Gewaltpotential moderner Gesellschaften; da markieren Filme wie Bowling for Columbine das schrecklichste denkbare Zukunftsszenario. Und seit den 1990ern beschäftigt West- wie Ostdeutsche die Zukunft des Sozialstaats. Dabei ist Konsens geworden: Der sogenannte "rheinische Kapitalismus" produziert bislang deutlich mehr Sicherheit und weniger Ungleichheit als das US-Modell. Manche schließen daraus, die Machtverschiebung zwischen Lohnarbeit und Kapital im vergangenen Jahrzehnt, die harte Gangart großer Unternehmen gegenüber den Beschäftigten sei auch eine Art importierter Amerikanisierung. Und im Zuge der vom SPD-Vorsitzenden Müntefering angestoßenen Debatte ist der Trend unverkennbar, Kapitalismuskritik durch negative Amerikastereotype zu ersetzen.

Kurz gesagt: Das Schreckbild einer heraufziehenden Gesellschaft sozialer Härte, beängstigender Gewalttätigkeit, zunehmender Armut und steigender Lebensrisiken illustrieren Deutsche vor allem mit Versatzstücken aus den USA. Und sie tun das absolut unabhängig davon, ob sie Apfelschorle oder Cola trinken, Sneakers oder Halbschuhe tragen, Fußball oder Basketball spielen.

Die Bilder von Amerika, die sich die Europäer machten, waren stets Projektionen für Europas Zukunft - Wunschbilder oder Schreckbilder. Seit einiger Zeit sehen sie Grund, vor allem über drohende Risiken nachzudenken. Seither hat sich das Bild von Amerika als Lebensform merklich eingedunkelt - am stärksten bei den Jüngeren, die am längsten in dieser Zukunft leben werden. Zwar zeigen Jugendliche auch die größte Bereitschaft, die Herausforderung des raueren Sozialklimas zu meistern. Doch werden sie dabei nicht vom Wunsch getrieben, möglichst amerikanisch zu sein, sondern von den hausgemachten Problemen des Arbeitsmarktes.

Entamerikanisierung populärer Kultur

Aneignung von Alltagsmustern und-gütern, von Verhaltensweisen und Massenkunst aus den USA schließt also heute nur noch selten den positiven Bezug auf den American Way ein. Das hängt nicht nur mit einem Kontextwandel zusammen, mit der kritischen Bewertung von Amerika als Lebensform. Die symbolische Ausstrahlung der Kulturalia selbst, die Deutsche weiterhin oder vielleicht sogar in steigendem Umfang nutzen, ist im letzten Halbjahrhundert wesentlich schwächer geworden; ihre amerikanische Herkunft ist für die Nutzer bedeutungslos, als Botschafter amerikanischer Werte funktionieren sie nur noch in kleinen Fan-Szenen. Die Rezeption amerikanischer Populärkultur hat sich entamerikanisiert. Die Importgüter, mit denen die Meisten zu tun haben, sind fast so allgegenwärtig wie das Wetter- und entsprechend belanglos. Sie vermitteln allenfalls ein oberflächliches Gefühl der Vertrautheit mit dem Amerikanischen; so sieht es zumindest der Kulturanthropologe Ulf Hannerz.16

Das mag für Fast Food zutreffen, für Inlineskates oder Sweatshirts - Dinge, deren Anziehungskraft darin gründet, dass sie konkurrenzlos praktisch sind. Deswegen brauchen sie den Mythos Amerika nicht. Der Gebrauchswert kann auch ästhetischer Art sein. Hollywoodfilme und amerikanische Fernsehserien gelten vielen als perfekte Unterhaltung, weil US-Produzenten seit Jahrzehnten daran arbeiten, den Wunsch eines großen Publikums nach bewegend erzählten Geschichten zu erfüllen. Doch was dort von Amerika zu sehen ist, liefert hierzulande immer seltener Stoff für Vorstellungen vom guten Leben. Selbst Schüleraustausch und Studium an einer US-Hochschule sind heute in erster Linie Teil eines Karrieremusters, nicht mehr Pilgerreise zu den heiligen Stätten des Westens.

Dass die amerikanische Herkunft und die Bedeutung, die man ihr zuschreibt, sich derart in der Selbstverständlichkeit des Nützlichen auflöst, charakterisiert jedoch längst nicht alle Kulturimporte; es gilt auch für die genannten Beispiele nicht ausschließlich. Was aber macht so viele Importe begehrenswert, wenn es nicht mehr wie früher ihre Amerikanizität ist? Ein Teil der Antwort erschließt sich, wenn man die amerikanisch-deutschen Transfers im Rahmen der kulturellen Globalisierung17 betrachtet, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich Wissen und Schauwerte, Körpermodelle und Unterhaltungswaren aus der nicht europäischen in die Alte Welt gebracht hat. Kulturimporte, die Wissenschaftler auf der Suche nach Belegen für Amerikanisierung umstandslos als amerikanisch etikettierten, gefielen europäischen Nutzern nicht selten wegen ihres exotischen Charakters. Man schätzte die Aura von Internationalität und Weltläufigkeit, die Blicke auf ein andersartig Fremdes und anziehend Unbekanntes, sowie die Möglichkeit, sich von der regional oder national beschränkten Umwelt abzuheben. "Amerikanisches" wurde reizvoll als global zirkulierende Attraktion, nicht wegen der Herkunft aus den Vereinigten Staaten.

Für die Periode nach dem Zweiten Weltkrieg sind zwei Entwicklungen herauszustellen. Zum einen: Die (West-)Deutschen wurden nach den nationalsozialistischen Verbrechen zwar recht schnell in die antikommunistische Front des Kalten Krieges eingereiht, aber dennoch nicht als gleichberechtigte, normale westliche Nation anerkannt. Es gab zwar nicht wenige, die das auch gar nicht wollten und trotzig am deutschen Sonderbewusstsein festhielten. Aber viele verstanden es als demütigende Strafe, dass die Coca-Cola Company sich nach 1945 lange weigerte, die Produktion für die Westdeutschen wieder aufzunehmen (so war es amerikanischerseits auch gemeint). Umgekehrt wirkte es, argumentiert Jeff Schutts,18 als eine Art Erlösung von historischer Last und Stigmatisierung, als man dann ab Oktober 1949 gleich behandelt wurde.

Man konnte wieder anschließen an die "normale" Zeit zwischen 1929 und dem Zweiten Weltkrieg, als die Deutschen selbstverständlich mit Coca-Cola lebten. Der außerordentliche Aufschwung von Produktion und Konsum des Erfrischungsgetränks in der Bundesrepublik belohnte den angestrengten Einsatz für das "Wirtschaftswunder" und öffnete zugleich den Horizont für die Teilhabe an Gütern und Genüssen, die "die Welt" zu bieten hatte - internationale Attraktionen mit italienischem Hintergrund wie die Vespa und der Traum von Capri, französischem wie Françoise Sagans Tristesse, britischem wie der Glanz der Royals19 oder eben American Blend und Coke. Deutsche Selbstamerikanisierung zielte auch auf Reintegration in einen weltoffenen Westen.

Amerika gehört der Welt

Zur zweiten Entwicklung. Als 1958 der Hamburger Tabakkonzern Reemtsma für die Zigarettenmarke Peter Stuyvesant mit Flugzeug- und Seefahrtsmotiven sowie dem Slogan Der Duft der großen weiten Welt warb, ging die Formel schnell in die Alltagssprache ein. Aus heutiger Perspektive steht das Reklameschlagwort auf der Schwelle zwischen einer Wahrnehmung, die die große weite Welt mit den USA gleich setzte, und einer Sicht, für die das Amerikanische aufgeht im weltweit verfügbaren Reservoir jener Attraktionen, die Anderssein, Fremdheitserfahrung und Weltoffenheit versprechen. Hier zeichnet sich eine relativierte Wahrnehmung der US-Kultur ab, eine Art "Normalisierungstrend".

Fraglos ist Globalisierung heute über weite Strecken geprägt von ökonomischer Reichweite und robuster Durchsetzungskraft der Güter und Trends, die aus Amerika kommen oder kamen. Doch was Kultur betrifft, so gehört heute das Amerikanische der Welt - nicht umgekehrt. Genauer: Phänomene amerikanischer Herkunft gehören heute einer weltweit verstreuten Gemeinde von Nutzern, die sich an manchen Orten in Fanclubs, Szenen und Milieus verdichtet und ansonsten eher diffus weiß, dass ihre Vorlieben global geteilt werden. Ein Prozess der Deterritorialisierung20 hat diese Kulturalia erfasst. Die Tübinger McDonald’s-Filiale ist keine US-Botschaft - aber auch keine lokale Gaststätte, sondern ein von solchen Bindungen weitgehend gelöster Punkt in einem globalen Netzwerk.

Die erdumspannenden Austauschprozesse und die sich formierenden globalen Standards zeigen zwar immer noch "a strong dose of American inspiration", doch sie werden primär als transnational wahrgenommen.21 Rockmusik und Basketball, Pizza und T-Shirt, das Prinzip Seifenoper und die Talkshow sind Elemente eines weltweit gesprochenen und verstandenen - und nicht zuletzt deswegen geschätzten - populärkulturellen Idioms. Die Herkunft ist fast nur noch für die bedeutsam, die darin ein Problem sehen.

Zwischen der Belanglosigkeit des weltweit Bewährten und dem Reiz des weltweit Kursierenden hat sich die missionarische Qualität amerikanischer Kulturexporte zumindest im "Alten Europa" großenteils verflüchtigt; sie künden nur wenigen noch von dem einen und einzigen American Highway zu Freiheit und Gleichheit, Aufstieg und Luxus. Dass derartige Amerikanismen im Alltag mittlerweile keine ideologische Symbolkraft mehr haben, verdankt sich zu erheblichen Teilen dem Ende der bipolaren Weltordnung; der alten politischen Aufladung von Alltäglichem ging damit der Brennstoff aus. Die Aura von Freiheit, Weite, Lässigkeit oder spektakulärem Event, nach der so viele Güter, Werbekampagnen und Kulturwaren streben, ist für die Nutzer schlicht westlich-selbstverständlich und wird als professionell quittiert. Das ist vielleicht vergleichbar mit der kulturellen Hegemonie, die Englisches und Französisches um 1900 in weiten Bereichen des Lebensstils besaßen. Sie wurmte deutsche Chauvinisten - aber für die, die sich daran orientierten, handelte es sich nicht um eine politische Demonstration, sondern um zeitgemäßes, weltläufiges savoir vivre.

Die vielen Zeichen im Alltag, mit denen heute 60-Jährige ihre Sicht begründen, wir seien alle Amerikaner(innen) geworden,22 bedeuten den Jüngeren vor allem Weltoffenheit, Leben in kultureller Globalität und internationaler Modernität. "Amerikanisches" verweist in dieser Perspektive nicht mehr auf die Prinzipien der Unabhängigkeitserklärung, auf den Traum vom Erfolg oder ein unbegrenztes Freiheitsversprechen; es zählt zum globalen Angebot, selbstverständlich wie Yoga und Ayurveda, Döner und Bauchtanz, Alessi und Capuccino. Wo die USA noch utopisches Potential haben, faszinieren sie als Vorreiter einer Welt spannender Begegnung von Lebensformen, kultureller Überraschungen und einer offenen, gerade nicht mehr eindeutig vom Westen dominierten Dynamik.


Anmerkungen

1) Alfons Kaiser: Der amerikanische Weg. In: FAZ, 23.4.2003, S. 1.

2) Im Folgenden wird die Bezeichnung "Amerikanisierung" - hier immer bezogen auf die USA - rein deskriptiv für Prozesse der Übernahme und äußerlichen Angleichung verwendet, ohne damit irgendwelche Annahmen über "deutsche und amerikanische Kultur" zu verbinden. Zu den problematischen Implikationen des Denkansatzes "Amerikanisierung" vgl. Kaspar Maase: Diagnose: Amerikanisierung. Zur Geschichte eines Deutungsmusters. In: Transit - Europäische Revue, Heft 17, 1999, S. 72-89.

3) Gute Überblicke geben Anselm Doering-Manteuffel: Dimensionen von Amerikanisierung in der deutschen Gesellschaft. In: Archiv für Sozialgeschichte, 35. Jg 1995, S. 1-34; Winfried Fluck: "Amerikanisierung der Kultur". Zur Geschichte der amerikanischen Populärkultur. In: Harald Wenzel (Hg.): Die Amerikanisierung des Medienalltags. Frankfurt/M. 1998, S. 13-52; Philipp Gassert: Amerikanismus, Antiamerikanismus, Amerikanisierung. In: Archiv für Sozialgeschichte, 39. Jg. 1999, S. 531-561; Bernd Greiner: "Test the West". Über die "Amerikanisierung" der Bundesrepublik Deutschland. In: Heinz Bude/Ders. (Hg.): Westbindungen. Amerika in der Bundesrepublik. Hamburg 1999, S. 16-54; Axel Schildt: Sind die Westdeutschen amerikanisiert worden? In: Aus Politik und Zeitgeschichte 50/2000, S. 3-10.

4) Mit "Deutschen" meint der Teil des Beitrags, der sich mit der Zeit vor der Wende beschäftigt, Westdeutsche.

5) Ute Bechdolf/Kaspar Maase (Hg.): Culture to go - Wie amerikanisch ist Tübingen? Aneignung von US-Kultur in einer globalisierten Welt. Tübingen 2005. Der hier vorgelegte Beitrag ist ein geringfügig überarbeiteter Auszug aus der Einführung in diesen Band.

6) Vgl. aus der Masse der einschlägigen Literatur die Überblicke bei Anselm Doering-Manteuffel: Wie westlich sind die Deutschen? Amerikanisierung und Westernisierung im 20. Jahrhundert. Göttingen 1999; Hermann-Josef Rupieper: Die Wurzeln der westdeutschen Nachkriegsdemokratie. Der amerikanische Beitrag 1945-1952. Opladen 1993; Jeffry M. Diefendorf u.a. (Hg.): American Policy and the Reconstruction of West Germany, 1945-1955. Cambridge 1993.

7) Vgl. Kaspar Maase: Das Recht der Gewöhnlichkeit. Zur Durchsetzung von Gemeinkultur in der Bundesrepublik. In: MKF - Mitteilungen aus der kulturwissenschaftlichen Forschung, 19. Jg. 1996, H. 37, S. 102-120; Uta G. Poiger: Jazz, Rock, and Rebels. Cold War Politics and American Culture in a Divided Germany. Berkeley 2000.

8) Vgl. Kaspar Maase: BRAVO Amerika. Erkundungen zur Jugendkultur in der Bundesrepublik der fünfziger Jahre. Hamburg 1992; Ders.: Amerikanisierung von unten. Demonstrative Vulgarität und kulturelle Hegemonie in der Bundesrepublik der 50er Jahre. In: Lüdtke u.a. (Hg.) 1996, S. 291-313; Doering-Manteuffel 1995; Schildt 2000; Ders: Vom politischen Programm zur Populärkultur: Amerikanisierung in Westdeutschland. In: Detlef Junker (Hg.): Die USA und Deutschland im Zeitalter des Kalten Krieges 1945-1990. Ein Handbuch. Stuttgart 2001. Bd. 1, S. 955-965.

9) Zum Folgenden ausführlicher Heinz-Hermann Krüger (Hg.): "Die Elvis-Tolle hatte ich mir unauffällig wachsen lassen". Lebensgeschichte und jugendliche Alltagskultur in den 50er Jahren. Opladen 1985.

10) Zit. n. Maase 1992, S. 131.

11) Zit. ebd., S. 187.

12) Gesine Schwan: Antikommunismus und Antiamerikanismus in Deutschland. Kontinuität und Wandel nach 1945. Baden-Baden 1999, S. 218.

13) Thomas Petersen: Gefährdete Freundschaft. Die Deutschen gehen auf Distanz zu Amerika. In: FAZ, 19.3.2003, S. 5.

14) Silvia Karmanski/Sandra Roth: Amerikabilder der Gegenwart. In: Volkskunde in Rheinland-Pfalz, 16. Jg. 2001, H. 2, S. 24-62, insbes. S. 30-35.

15) Petersen 2003.

16) Ulf Hannerz: Networks of Americanization. In: Rolf Lundén/Erik Åsard (Hg.): Networks of Americanization. Aspects of the American Influence in Sweden. Uppsala 1992, S. 9-19, hier S. 14.

17) Vgl. Arjun Appadurai: Disjuncture and Difference in the Global Cultural Economy. In: Ders.: Modernity at Large. Cultural Dimensions of Globalization. Minneapolis 1996, S. 27-47; Wolfgang Welsch: Transkulturalität. Lebensformen nach der Auflösung der Kulturen. In: Kurt Luger/Rudi Renger (Hg.): Dialog der Kulturen. Die multikulturelle Gesellschaft und die Medien. Wien 1994, S. 147-169; Ulf Hannerz: Transnational Connections. Culture, People, Places. London 1996; Joana Breidenbach/Ina Zukrigl: Tanz der Kulturen. Kulturelle Identität in einer globalisierten Welt. München 1998; Bernd Wagner (Hg.): Kulturelle Globalisierung. Zwischen Weltkultur und kultureller Fragmentierung. Essen 2001

18) Jeff R. Schutts: Born Again in the Gospel of Refreshment? Coca-Colonization and the Re-Making of Postwar German Identity. In: David Crew (Hg.): Consuming Germany in the Cold War. Oxford 2003, S. 121-150.

19) Das erste europäische Fernsehereignis, an dem mit gewaltiger Resonanz auch die Deutschen teil hatten, war die Übertragung der Festlichkeiten zur Krönung Elisabeths II. 1953.

20) Vgl. Néstor Garcia Canclini: Hybrid Cultures. Strategies for Entering and Leaving Modernity. Minneapolis 1997, S. 228-243; Breidenbach/Zukrigl 1998, S. 138-143.

21) Hannerz 1992, S. 13.

22) Vgl. etwa Michael Rutschky: Wie wir Amerikaner wurden. Eine deutsche Entwicklungsgeschichte. Berlin 2004.

Kaspar Maase, Jg. 1946, ist Privatdozent am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Amerikanisierung, Populärkultur vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, Schundkämpfe, Deutsche Kulturgeschichte nach 1945, Ästhetisierung des Alltags.

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