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Zweimal Fremdes

15.03.2007: Rumänien in der EU - Roma in Rumänien

  
 

Forum Wissenschaft 1/2007; Foto: Hermine Oberück

Rumänien, eines der beiden ab 2007 neu zur Europäischen Union gehörenden Länder, scheint dem westlichen "Kern"-Europa außerhalb der bekannten Welt zu liegen. Die gegenseitige Wahrnehmung beider schleppt eine Menge ethnisierter Glaubenssätze mit sich; das deutsche Rumänienbild hat sich in den letzten Jahrzehnten wieder neu mit alten "Zigeuner"vorstellungen aufgeladen. Iulia-Karin Patrut berichtet über rumänische Selbst- und Europabilder, die soziokulturelle Bedeutung der "Zigeuner"und innerrumänische Auseinandersetzungen über sie, nicht zuletzt über Veränderungen bei den rumänischen Roma im Annäherungsprozess des Landes an die EU.

Am 25. Juli 2006 herrschte in Frankreich der Ausnahmezustand. Es war der Tag des "plan canicule", eines Notfallplans, der wegen der seit langem anhaltenden extremen Hitze in Kraft trat. Ausgerechnet an diesem Tag stürmte die französische Polizei um sechs Uhr morgens eine kleine provisorisch errichtete Siedlung, die eine Gruppe von Roma neben einem verlassenen Bergwerk in der französischen Stadt Saint-Etienne errichtet hatte. Wie die französische Presse berichtete, hatten die Roma, darunter Kinder, schwangere Frauen und Kranke, binnen fünf Minuten ihre Sachen zu packen und die Unterkünfte zu räumen. Mit Bulldozern sei dann ihr ganzes Hab und Gut (auch Hütten, Wohnwagen und Autos) in der Siedlung dem Erdboden gleich gemacht worden, um Platz für den neuen Stadtpark von Saint-Etienne zu schaffen. Vergeblich hätten die Betroffenen daraufhin trotz größter Hitze zwei Tage und zwei Nächte vor dem Rathaus kampiert und Entschädigungen für ihr zerstörtes Eigentum sowie eine angemessene Unterbringung gefordert.

Dieses Ereignis in Frankreich, das von dortigen Menschenrechtsorganisationen scharf kritisiert wurde, betrifft auch Rumänien, weil die 70 Roma in Saint-Etienne Rumänen waren. Neben der französischen berichtete auch die rumänische Presse ausführlich über den Vorfall und schilderte recht einfühlsam die Klage eines Gruppenmitglieds über die sinnlose Zerstörung seiner persönlichen Habseligkeiten. Die Betroffenen wurden nicht (wie in ähnlichen Berichten in den 1990er Jahren) distanziert als "Rromi" oder als "Tigani" bezeichnet, sondern zunächst einmal als Rumänen; der Hinweis auf ihre Zugehörigkeit zur Minderheit der Roma erfolgte erst im weiteren Verlauf des Artikels.

Ein polizeiliches Vorgehen gegen rumänische Roma auf dem Gebiet der EU ist natürlich sehr brisant für Rumänien, das im Januar 2007 der Union beigetreten ist. Roma gehören in diesem Land neben Deutschen und Ungarn zu den so genannten ‚historischen Minderheiten‘, die schon seit vielen Jahrhunderten auf dem Gebiet Rumäniens leben. Bei der letzten Volkszählung im Jahre 2002 haben 527.000 Einwohner angegeben, Roma zu sein, allerdings war die Nennung einer ethnischen Zugehörigkeit freiwillig. Sowohl Roma-Organisationen als auch die rumänische Regierung nehmen aber an, dass viele es, wie auch schon bei früheren Volkszählungen, vorgezogen haben, einfach als RumänInnen zu gelten. Schätzungen gehen daher von bis zu 2,5 Millionen Roma in Rumänien aus. Unstrittig ist, dass Roma neben den zwei Millionen Ungarn die größte oder zweitgrößte Minderheit in dem Land bilden, das insgesamt 24 Millionen Einwohner hat.

Eigenes, Gegenseitiges

In den Jahren nach 1989, als die Entwicklung Rumäniens noch ungewiss war, setzte im Land eine Fixierung auf westeuropäische Urteile ein, die sich teils aus der Orientierungslosigkeit nach dem Systemwechsel entwickelte, teils aus dem allgemeinen Wunsch nach ökonomischer und politischer Angleichung an den Westen. Auf die Sorge um das Ansehen in den Augen des Westens folgte bald das Entsetzen über die stereotypen Darstellungen von Armut, Korruption, Nationalismus, sittlicher Verrohung und Alkoholismus. Bis heute zehren sowohl die rumänische Skandalpresse als auch die Kulturfeuilletons von diesem Schreckbild des eigenen Landes in den Augen des Westens, das in Rumänien ebenso medial präsent ist wie Armutsreportagen aus fernen Ländern in Deutschland. Inzwischen ist aber eine gewisse Angleichung von Selbst- und Fremdwahrnehmung eingetreten, die sicherlich auf die Vorbereitungen zum EU-Beitritt sowie auf damit einhergehende wechselseitige Begegnungen zurückzuführen ist. Die beachtliche Divergenz zwischen westlicher Blickrichtung und rumänischer Selbstwahrnehmung dürfte sich, nebenbei bemerkt, aus der rumänischen Blindheit gegenüber den dunklen Seiten der eigenen Geschichte - man denke nur an die Versklavung der Roma vom 14. bis zum 19. Jahrhundert -, aus dem rumänischen Ethnozentrismus des 19. und 20. Jahrhunderts sowie aus verdrängten Armutsproblemen gespeist haben. Wie fast alle südosteuropäischen Länder beansprucht auch Rumänien für sich, unter ‚selbstlosem‘ Einsatz menschlicher und ökonomischer ‚Nationalressourcen‘ im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit ‚den Westen‘ und ‚die Christenheit‘ vor dem Vormarsch des osmanischen Reiches bewahrt zu haben. Die retrospektive Konstruktion der Nation verstärkt den Opferdiskurs, der für das 19. Jahrhundert vorherrscht: Die europäischen Großmächte hätten Rumänien die Nationalstaatsgründung bis in die 1870er Jahre zu Unrecht versagt. Der Nationalmythos vereinnahmt zudem die künstlerischen und philosophischen Leistungen eines Brâncusi, Tzara, Cioran oder Ionesco sowie die Beiträge nicht in den Westen migrierter Künstler und Intellektueller zur rumänischen Klassik bzw. zur europäischen Moderne. Roma gehören allenfalls als Musiker zu diesem Pantheon nationalen Schöpfertums.

Diesem rumänischen Diskurs steht ein geradezu invers gelagertes westliches Medieninteresse gegenüber, für das Rumänen und in elenden Verhältnissen lebende Roma, drogenabhängige Straßenkinder und verwahrloste Waisenhäuser zum beliebten Motiv für Armutsdokumentationen avancierten. Wenn sich einmal der journalistische Blick ins Innere der Museen begab, zeugten Bemerkungen über den prekären Zustand der Decken und Wände oder über die unmodischen Körperproportionen der (antiken) Venusstatuen freilich eher davon, dass Kunstgeschichte nicht zu den Spezialgebieten der nach Rumänien reisenden JournalistInnen zählte, und weniger von deren Böswilligkeit, wie in den rumänischen Medien vermutet wurde.

Romi und Români

Dies ist der Hintergrund, vor dem die Minderheit der Roma in Rumänien seit 1989 zu einem Spielball obsessiv geführter Debatten über den ‚Wert‘ Rumäniens in westlichen Augen wurde. In der Tat nahmen die meisten RumänInnen die Berichterstattung über rumänische Roma, die auf dem Gebiet der EU polizeilich verfolgt wurden, als die allerschlimmste der zahlreichen westlichen Schmähungen wahr. 'Sie' haben 'uns' überall zu Schanden gemacht‘, ‚Die EU denkt jetzt, 'wir' wären alle wie 'sie' - diese Sätze waren zu Beginn der 1990er Jahre in der rumänischen Mehrheitsgesellschaft allgegenwärtig und markierten den Beginn einer immer stärkeren diskursiven Abgrenzung von den Roma. Im Kontext dieser Debatten beschloss die Regierung, dass der Name der Minderheit mit zwei ‚r‘ geschrieben werden sollte - und dies, obwohl eine solche Schreibweise innerhalb der Roma-Minderheit strittig war. Die Maßnahme verstand sich als eine Art Lesehilfe für ‚den Westen‘, damit dieser die nun als "rromi" bezeichneten Roma (früher "romi") besser von den Rumänen ("români") unterscheide. Dabei gibt es im Rumänischen grundsätzlich keine ‚r‘-Dopplung, schon gar nicht am Wortanfang. Das Beispiel zeigt erstens, wie groß die Angst vor der Vermengung ‚rumänischer‘ Identität mit jener der Roma ist, und zweitens, wie niedrig die Hemmschwelle zu einem Eingriff in die Angelegenheiten dieser Minderheit und zu deren Markierung als ‚fremd‘ liegt.

Den Anlass für diese Verwechslungsangst bildeten Anfang der 1990er Jahre Berichte, die nahezu ein kollektives Nationaltrauma hervorriefen: Eine Gruppe rumänischer Roma - manchmal aber nur "Rumänen" genannt - habe, so hieß es, Schwäne auf einem See in Wien (aus rumänischer Sicht eine der wichtigsten westlichen Hauptstädte) gefangen und sie an Ort und Stelle gebraten und verspeist. Diese Meldungen in österreichischen Zeitungen muten an wie ein Kurzschluss zwischen dem jahrhundertealten, gerade im deutschsprachigen Raum verbreiteten Vorwurf, Roma ernährten sich von tabuisierten Speisen, und der symbolischen Tötung eines Schwans in Richard Wagners "Parsifal", die der Entweihung eines heiligen Ortes gleichkommt. Genau in diesem Sinne wurde die Episode in den rumänischen Medien interpretiert. Die paar hungrigen Roma hätten, so der öffentliche Diskurs, die stets kunst- und kulturliebenden Rumäninnen als profane, vorzivilisatorische Schänder des Weltkulturerbes Schönbrunn bloßgestellt und als Meuchelmörder der heilig-erhabenen Schwäne auf immer und ewig diskreditiert. Mit Bemerkungen wie ‚So etwas tun nur Zigeuner‘ trat schnell eine weitreichende Entsolidarisierung ein und verstärkte die ohnehin vorhandenen Tendenzen zur Segregation. ‚Schwanesser‘ wurde zu einem geflügelten Wort, das auch die anspruchsvollen Medien so lange voller Entsetzen hin- und herwendeten, bis der Ausdruck, den man trotz aller Bemühungen für das bereits gefällte westliche Urteil über ganz Rumänien hielt, schließlich zur ironischen Selbstbeschreibung aller RumänInnen umgewertet wurde. "Die Schwanesser sind heute würdig, Europa zu betreten"1, schrieb eine große Wochenzeitschrift im Mai 2006 über den bevorstehenden EU-Beitritt Rumäniens.

Die Problematik der Selbstbespiegelung Rumäniens in (fiktiven) westlichen Augen spielte in den Beziehungen zwischen Roma und rumänischer Mehrheitsgesellschaft in der Zeit zwischen 1989 und dem EU-Beitritt also eine überaus wichtige Rolle. Dies hängt nicht zuletzt mit der Neuverhandlung bzw. Re-Mythisierung nationaler und ethnischer Identitäten in dieser Umbruchszeit zusammen. Dieser Prozess revitalisierte und verstärkte aber nicht nur alte antiziganistische Vorurteile bei einigen Gruppen, sondern er scheint insgesamt gesehen auch eine gewisse Entspannung des Verhältnisses zwischen rumänischer Mehrheitsgesellschaft und Roma bewirkt zu haben. Während 1993 rund 72 Prozent aller Rumänen angaben, dass sie unter ihren Nachbarn keine Roma wünschen, waren es 1999 ‚nur‘ noch 48 Prozent.2 Von dieser Entwicklung, die sicherlich durch den EU-Beitritt sehr begünstigt wurde, zeugt auch das eingangs geschilderte Beispiel der aus Saint-Etienne vertriebenen Roma, die zwanglos als ‚Rumänen‘ bezeichnet wurden.

Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass Vorurteile, Stereotypen und exkludierende soziale Praktiken nun zu vernachlässigen seien. So werden etwa in romafeindlichen rumänischsprachigen Internet-Foren alle erdenklichen Diffamierungen tradiert oder neu erfunden. Zwar ist an solchen Foren nur ein kleines Segment der Mehrheitsgesellschaft beteiligt; dennoch besteht die Gefahr, dass zumindest Teile der dort geäußerten Meinungen auch von breiteren Kreisen geteilt werden könnten - etwa dann, wenn sich nach dem EU-Beitritt, was angesichts der hoch gespannten Erwartungen durchaus möglich scheint, bei vielen eine wachsende Enttäuschung breit macht. Ein bereits weiter verbreiteter romafeindlicher Diskurs spaltet die Roma-Gemeinschaft zunächst in ‚zu arme‘ und ‚zu reiche‘ Bürger, wobei die ‚zu armen‘ schnell als Arbeitsscheue abgestempelt werden. Diese Argumentation wiederholt einen Vorwurf, der bereits in der weit verbreiteten und stereotypenreichen Arbeit des ‚Zigeuner-Forschers‘ Heinrich Moritz Gottlieb Grellmann3 erhoben wird. Für die Mehrheitsgesellschaft sichtbar ‚zu reiche‘ Roma gibt es zwar erst seit einigen Jahren, jedoch kann auch hier an alte Stilisierungen von ‚Zigeunern‘, die viel Gold und Schmuck bei sich tragen, angeknüpft werden. Da der romafeindliche Diskurs insbesondere von RumänInnen geführt wird, die sich selbst an der Grenze zum "Zu-arm-Sein" verorten, fällt der Hass gegenüber jenen Roma, die es zu Wohlstand gebracht haben, besonders stark aus. Die opulente, an Pagoden erinnernde Architektur neu errichteter Villen von Roma-Familien sind dabei ebenso ein Stein des Anstoßes wie die aufwendig geschmiedeten eisernen Zäune, die in den Augen der Neider allenfalls ein rumänisches Schlösschen zieren dürften. Der größte Teil der Mehrheitsbevölkerung nennt diese Villen der Roma missgünstig "Paläste" und spekuliert über die illegalen Wege, auf denen die Roma-Familien zu solchem Reichtum gelangt seien könnten.

Neue Ordnung, neue Reiche

In vielen mittleren und größeren Ortschaften sind in den vergangenen Jahren bereits ganze Straßenzüge entstanden, in denen die orientalisierend nach oben geschwungenen Dächer für viele RumänInnen zum Wahrzeichen einer unerhörten Anmaßung des ‚Fremden‘ geworden sind. Hinzu kommt, dass gerade in wohlhabenden Roma-Familien oft auf traditionelle Kleidung der Frauen Wert gelegt wird (insbesondere auf die langen bunten Röcke und auf die beiden vorn auf der Brust getragenen geflochtenen Zöpfe), wodurch auch das Erscheinungsbild der Villenbewohnerinnen ethnisch markiert ist. Auf dem Hintergrund der ethnischen Abwertung der Roma hält sich die Freude infrastrukturell schwacher Stadtteile (wie des Constantaer Viertel Medea) über die zahlungsstarken Erbauer der "Pagoden" und eine durch deren Steuerzahlungen in Aussicht stehende Generalerneuerung des Straßennetzes in Grenzen. Stattdessen herrscht das Gefühl vor, die Finanzkraft der Roma-Familien und erst recht deren daraus erwachsende höhere soziale Stellung seien unerträglich. Nach 1989 hatten Kleinunternehmer mit etwas Handelsgeschick sehr gute Chancen, es zu beachtlichem Reichtum zu bringen: Eine regelrechte Aversion gegen landeseigene Produkte auf Seiten der rumänischen KonsumentInnen sorgte dafür, dass aus kleinen Import-Export-Geschäften und Kiosken in wenigen Jahren schnell wachsende Ladenketten entstanden. Da Handel und Verkauf zu den traditionellen Berufen der rumänischen Roma zählen, haben einige schlicht die Möglichkeiten der neuen Marktwirtschaft zu nutzen verstanden. Viele Roma hatten außerdem beachtliche Goldmengen, die während des Sozialismus beschlagnahmt worden waren und ein gutes Startkapital darstellten, zurückerstattet bekommen; auch andere Rumänen erhielten nach 1989 Ländereien, Immobilien, Schmuck und Kunstgegenstände zurück. Den Spekulationen über illegale Bereicherungswege der Roma kann man in diesem Zusammenhang entgegenhalten, dass rumänische Steuerbehörden und Wirtschaftsämter die Unterlagen reicher Roma eher kritischer begutachten als die anderer neureicher RumänInnen, die nicht Roma sind. Roma waren von den medienwirksamen Prozessen, die sich seit der Amtszeit der für ihren Kampfzug gegen die Korruption bekannten Justizministerin Monica Macovei im Dezember 2004 mehrten, keineswegs ausgenommen. So wurden vor einigen Jahren in Vaslui nicht nur vier Roma wegen Zuhälterei und Menschenhandel inhaftiert, sondern auch ihr Anwalt, der unter Verdacht stand, Bestechungsgelder erhalten zu haben. Viele Roma wurden darüber hinaus im Zuge der neuen gesellschaftlichen und insbesondere ökonomischen Weichenstellungen zu Verlierern der Neuordnung nach 1989, so dass die Zahl armer Roma, auf die Gesamtbevölkerung bezogen, heute überproportional hoch ist. Durch die Umstrukturierung der Märkte und die Flut an Auslandsimporten können viele traditionelle Berufe der Roma, wie beispielsweise die handwerkliche Herstellung von Haushaltsgegenständen aus Holz oder Metall, heute den Lebensunterhalt nur knapp sichern.

Die Berührungsängste gegenüber ärmeren Roma sind in Rumänien traditionell sehr viel geringer als gegenüber wohlhabenden. So kaufen RumänInnen von ärmeren (oder zumindest ärmer aussehenden) Roma ohne Bedenken auf Märkten Obst und Gemüse, Kleider und Schuhe sowie Blumen (ein traditioneller und sehr gefragter Handelsartikel von Roma-Frauen); Roma werden auch als willkommene Hilfskräfte in der Haus- und Feldarbeit beschäftigt. Damit zeigt sich einmal mehr, dass Inklusion und Exklusion in komplexen Gesellschaften nicht allein über das Gegensatzpaar ‚arm - reich‘ geregelt wird. Über Ein- und Ausschluss wird vielmehr mittels einer Vielzahl weiterer Faktoren verhandelt. Zu ihnen gehören eine zur Selbstverständlichkeit gewordene Hierarchie zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppe ebenso wie historische Vorurteile, wirtschaftliche Faktoren und Bildungschancen.

Die gegenwärtigen Anfeindungen gegen wohlhabende Roma erinnern an antisemitische Argumentationsmuster des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Auch damals hatten sich Teile einer (religiös-)kulturell geprägten Minderheit in einer Zeit der ökonomischen Transformationen und rechtlich-politischen Öffnung einen materiellen Vorsprung gegenüber der Mehrheitsgesellschaft erarbeitet. Und auch damals zeigten die Diskurse in der Mehrheitsgesellschaft, dass von der Minderheit erwartet wurde, sich am unteren Ende der gesellschaftlichen Skala einzuordnen, die allgemeine Missachtung hinzunehmen und auf Gleichstellungsansprüche und Mitbestimmungsrechte zu verzichten. Bei allen wichtigen historischen Unterschieden ist der Stein des Anstoßes ein ähnlicher: Eine Mehrheitsgesellschaft schreibt ihren Anspruch auf ökonomische und kulturelle Überlegenheit gegenüber einer Minderheit fest.

Gute Minderheit, schlechte Minderheit

Dabei gibt es in Rumänien sehr unterschiedliche Muster im Umgang mit den dort lebenden 20 verschiedenen Minderheiten; einige dieser Gruppe hatten (und haben) sogar einen besseren Status als die rumänische Mehrheitsgesellschaft. Am deutlichsten zeigt dies das Beispiel der seit dem 12. Jahrhundert auf dem heutigen Gebiet Rumäniens lebenden deutschen Minderheit. Der rote Faden eines privilegierten Sonderstatus zieht sich von der Urbarmachung transsilvanischer Gebiete durch deutsche Kolonisten im 12. Jahrhundert über die rechtlich und ökonomisch privilegierte Stellung während der österreichischen bzw. österreichisch-ungarischen Monarchie sowie des rumänischen Königreichs und des Sozialismus (alles Zeiten, in denen es zahlreiche deutschsprachige Schulen und Gymnasien, Kirchen und Medienangebote gab) bis in die heutigen Tage, in denen die Auswanderung der Deutschen beklagt wird. Auch das Selbstbild der deutschen Minderheit, zu der 1990 etwa 200.000 Menschen zählten, ist meist sehr positiv und zeigt die wohlhabenden Hofbesitzer von heute in ungebrochener Tradition als Kultivierer und Zivilisierer. Auch in rumänischen Berichten über den derzeitigen siebenbürgendeutschen Bürgermeister von Sibiu/Hermannstadt4, der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas, wird oft und gern ein Zusammenhang zwischen seiner Zugehörigkeit zur ethnischen Minderheit der Deutschen und seinen Erfolgen als tüchtiger und moderner Rathauschef hergestellt.

Die heutige Stellung der Roma in der rumänischen Gesellschaft ist hingegen immer noch durch eine lange Geschichte der Abwertung und Diskriminierung geprägt - obwohl die Roma nur wenig später als die deutschen Kolonisten in die rumänischen Fürstentümer und nach Siebenbürgen kamen. Bereits im 13. und 14. Jahrhundert wurden einzelne Roma-Gruppen unter ungeklärten Umständen von rumänischen Fürsten versklavt und zur Stärkung ihrer Machtansprüche als Arbeitskräfte an einflussreiche Klöster verschenkt. Der Sklaven-Status wurde bald auch rechtlich fixiert, so dass alle Roma, die keinen sonstigen Besitzer vorweisen konnten, als "Tigani domnesti", als Sklaven des Fürsten galten. Durch Schenkung, Ankauf und Erbschaft gelangten viele in den Besitz der Bojaren (der dortigen Adligen) und der Klöster, die große Ländereien, Wein- und Obstberge besaßen und bald auf die Arbeit der Roma angewiesen waren. Mitte des 19. Jahrhunderts, kurz vor der Aufhebung des Sklavenstatus, lebten allein in den rumänischen Fürstentümern (ohne Transsilvanien, das bis 1918 zu Österreich-Ungarn gehörte) etwa 200.000 Roma. Der rumänische Historiker Grigoras erstellte eine beeindruckende Liste der Berufe, die - teilweise ausschließlich - von Roma-Sklaven (und später von befreiten Roma) ausgeübt wurden, und bemühte sich um eine Würdigung dieser Arbeitsleistung, die die wirtschaftliche Entwicklung Rumäniens maßgeblich voranbrachte, ohne jedoch mit sozialer Anerkennung oder einem besseren Status für Roma einherzugehen. Ab dem 18. Jahrhundert waren Roma oft Eisen-, Kupfer- und Silberschmiede und stellten die dringend gebrauchten Hufeisen, Messer und Schwerter, Metalleimer und Haushaltsgefäße her. Auch Siebe und Holzgegenstände (Löffel, Schneidebretter, Mulden, Wannen) sowie Kämme und Gürtel wurden fast immer von Roma hergestellt und auch von ihnen selbst auf den zahlreichen Märkten verkauft. Roma-Frauen handelten oft ein Leben lang mit Blumen, wirkten, webten, waren Schneiderinnen und arbeiteten zudem oft als Kindermädchen, Hausangestellte und Reinigungskräfte. Ein weiterer Beruf, den fast ausschließlich Roma ausübten, war der des Musikers, und ein Roma-Orchester, "Taraf" genannt, fehlte selten auf größeren Feiern. Roma waren außerdem auch Müller, Bäcker, Schuster und Schlosser, zudem besonders gesuchte Köche in Bojarenhäusern, Wirte, Gärtner und Förster. Die ärmeren Familien verrichteten auf dem Land Hilfsarbeiten in der Landwirtschaft oder sammelten in den Städten Lumpen, leere Flaschen und altes Eisen.5 Auch in den aufstrebenden rumänischen Städten der 1920er und 1930er Jahren, wie Bukarest, Cluj/Klausenburg, Timisoara/Temeswar oder Sibiu/Hermannstadt, die sich an Wien, Berlin und Paris orientierten, waren Roma als Händler und Handwerker tätig. Angesichts einer derart starken Präsenz im öffentlichen Raum und so ausgeprägter Austauschbeziehungen mit der Mehrheitsbevölkerung ist es auf den ersten Blick erstaunlich, dass Roma in Rumänien nach wie vor so viel Misstrauen und Ablehnung entgegengebracht wird und sie einen subalternen Status innehaben.

Dieser Zusammenhang macht deutlich, dass nicht nur Arbeit, Handelstätigkeit und sozialer Status gesellschaftliche Inklusion und Exklusion bestimmen. Im Falle der Roma trägt wohl auch die aus dem kollektiven Gedächtnis jederzeit abrufbare Erinnerung an die Jahrhunderte lange Herabwürdigung als Sklaven dazu bei, dass in Zeiten des Umbruchs (wie nach 1989) diese Gruppe als erste in prekäre Lebensverhältnisse gerät. Während davon auszugehen ist, dass Roma heute bei Anstellungen etwa im Bauwesen benachteiligt werden - weswegen die rumänische Regierung ein Arbeitsvermittlungsprogramm speziell für Roma beschlossen hat -, tritt bei den verhältnismäßig wenigen Roma, die gesellschaftlich gut integriert sind und in für sie selteneren Berufen als Büroangestellte oder AkademikerInnen arbeiten, die ethnische Zugehörigkeit meist in den Hintergrund - d.h., sie werden allenfalls als Ausnahme-Roma wahrgenommen.

Teilhabe-Ansprüche …

In der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen gab es in Rumänien bereits eine erste Roma-Bewegung, die sich im Kontext der damals heftig geführten "Minderheiten-Debatte" um offizielle Anerkennung als ethnische Minderheit bemühte; öffentliche Reden sowie Zeitungen und Zeitschriften in Romanes erreichten jedoch lediglich einen kleinen Teil der Mehrheitsbevölkerung. Auch auf der Seite der Roma wurden die Emanzipationsbemühungen nur von einem recht kleinen Kreis Gebildeter und Studierter getragen. Ihnen gegenüber stand eine Mehrheitsbevölkerung, die den sozialen Austausch mit den Roma auf die Sphäre des Ökonomischen reduzierte. Von ihr war daher kein Protest zu erwarten, als während des Zweiten Weltkriegs sehr viele Roma Opfer von Massenerschießungen und Deportationen nach Transnistrien wurden.6

In der rumänischen Mehrheitsgesellschaft entstand erst allmählich ein Bewusstsein dieser enormen historischen Last, die sie durch die Jahrhunderte der Roma-Sklaverei und die Beteiligung am Holocaust auf sich geladen hatte. Deutsche Berichte in den 1990er Jahren über die prekäre Lage vieler Roma in Rumänien, über Diskriminierung und ethnisch codierte Gewaltausschreitungen in einzelnen Dörfern (wie Hadareni) wurden zunächst als eine weitere willkürliche Geißelung vonseiten ‚des Westens‘ abgetan. Unter dem Druck rumänischer Roma-Organisationen, die sich nach 1989 gründeten, aber auch durch die strengen Auflagen der EU-Menschenrechtskommission akzeptierte die Regierung die Notwendigkeit einer unmittelbaren Verbesserung der Lage der Roma und leitete (mit finanzieller Unterstützung der Vereinten Nationen und der EU) eine ganze Reihe von Programmen und Aktionen in die Wege. Dafür stellte allein die EU im Zeitraum von 1999 bis 2004 rund 35,5 Millionen Euro bereit, während die rumänische Regierung im gleichen Zeitraum 6,2 Millionen Euro aufbrachte.7 Die systematische und auch kritische Evaluation vieler dieser Programme führt die im Jahre 1999 gegründete "Agentia Impreuna" ("Agentur Gemeinsam") durch, eine Nichtregierungsorganisation für gesellschaftliche Teilhabe der Roma. Geführt wird die Agentur, die auch an der Vermittlung zwischen Roma-Gemeinschaften und Förderprojekten beteiligt ist, von jungen AbsolventInnen der Soziologie an der Bukarester Universität, die selbst Roma sind, wie Gelu Duminica. Die (oft noch sehr jungen) Vertreter von Roma-Organisationen waren nach 1989 in Gesprächen mit Regierungsvertretern enormem Druck ausgesetzt, da sie nicht nur gegen aktuellen Sozialneid, sondern auch gegen jahrhundertealte Vorurteile an-argumentieren mussten. In einem Interview erinnert sich Duminica an die zahlreichen Vermittlungsgespräche, in denen Verwaltungsangestellte "stets auf jene Roma zu sprechen kamen, die Paläste besitzen (o Gott, das sind nur wenige!) oder auf jene, die etwas gestohlen haben. […] Ich kann diese Verallgemeinerungen nicht verstehen"8, sagt er. Die "Agentia Impreuna", zahlreiche weitere Roma-Organisationen und auch die stärkste der insgesamt 12 Roma-Parteien, die im Parlament vertretene "Partida Rromilor", begrüßten die 2001 verabschiedete und auf zehn Jahre angelegte "Strategie der rumänischen Regierung zur Verbesserung der Lage der Roma" als Zeichen der Einsicht und Schritt in die richtige Richtung.9 Diese "Strategie", die allgemeine und konkrete Ziele sowie einen Umsetzungs- und Finanzierungsplan umfasst, bietet den vielen Einzelprojekten einen allgemeinen Rahmen und ermöglicht eine Übersicht aller finanziellen Mittel, die zur Verbesserung der sozialen Lage und zur Pflege des kulturellen Erbes der Roma eingesetzt werden. Zielpublikum der "Strategie" sind nicht allein die Roma, sondern auch die rumänischen PolitikerInnen, die Verwaltung, die Medien sowie die ‚öffentliche Meinung‘. Unter anderem wird argumentiert, dass "positive Diskriminierung" von Roma, im Sinne einer Bevorzugung bei der Anstellung oder bei der Zulassung zum Hochschulstudium, unerlässlich sei. Vorgesehen sind beispielsweise Hilfen zur Steigerung des Lebensstandards armer und kinderreicher Roma-Familien, denen auch ein leichterer Zugang zu sozialen Dienstleistungen, zu medizinischer Versorgung und zum Bildungssystem ermöglicht werden soll. SozialarbeiterInnen, die aus Roma-Familien stammen, kommt dabei die Aufgabe der Vermittlung zu.

… nicht mehr wegzudenken

Daneben wird die Zusammenarbeit mit Roma-Nichtregierungsorganisationen angestrebt, die jetzt schon einen Dialog mit den Roma-Gemeinschaften über schwierige Fragen wie die Kinderarbeit und die Ehe im Kindesalter führen.10 Zu den weiteren, teilweise bereits erreichten Zielen gehören die Einrichtung eines Roma-Theaters, die Ausstrahlung von Fernseh- und Radiosendungen in Romanes und die Finanzierung elektronischer wie gedruckter Bildungsressourcen für Roma sowie von Vorhaben der KünstlerInnen und ForscherInnen, die der Gruppe der Roma entstammen. Kindergärten und Schulen, in denen die Sprache Romanes zum Lehrplan gehört, existieren bereits vielerorts, und die staatlichen Universitäten reservieren im Sinne des "Prinzips positiver Diskriminierung" jährlich einige der begehrten Studienplätze für Roma. Daniel Radulescu, ein Soziologie-Student aus Bukarest, schildert die Anforderungen, die sich aus dieser besonderen Situation ergeben: "Es ist ein wenig schwierig, weil man als Roma-Student ständig etwas beweisen und etwas in den Köpfen der Menschen verändern muss. Der Roma-Student hat eine moralische Verpflichtung: anderen Roma zu helfen. Die positive Diskriminierung? Eine gute Hilfestellung für die Roma-Studenten. Es ist eine Chance, die wir nutzen müssen".11

Während sich dieser Student als Rom definiert, gibt es in der jüngeren Generation auch viele, die sich in erster Linie als Mitglied einer nicht ethnisch definierten sozialen Gruppe sehen: "Von den Beziehungen zu meinen Kommilitonen kann ich nicht sagen, sie seien gut oder schlecht. Jeder hat einen unterschiedlichen Charakter, wichtig ist, dass wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig während des Studiums unterstützen", so Veronica Nitu, Soziologie-Studentin in Bukarest und ebenfalls Romni.

Dass solche unterschiedlichen Selbstentwürfe möglich sind, mag ein Zeichen für einen entspannteren Umgang mit der Frage der ethnischen Zugehörigkeit in einigen sozialen Milieus sein. Wie weit die "Strategie" der rumänischen Regierung letztlich umgesetzt und inwiefern die gesamtgesellschaftliche Integration der Roma erfolgen wird, bleibt aber abzuwarten. Insgesamt ist es vor allem den Aktivitäten der zahlreichen kulturellen und politischen Roma-Organisationen in Rumänien, daneben dem Druck von Seiten der EU und der Finanzierung zahlreicher Roma-Projekte durch westliche Stiftungen (sowie inzwischen auch durch die rumänische Regierung) zu verdanken, dass Roma als eigenständige AkteurInnen aus der politischen Landschaft und dem kulturellen Leben Rumäniens zumindest nicht mehr wegzudenken sind.

Anmerkungen

1) Formula AS Nr. 716 vom 8.-15. Mai 2006.

2) Vgl. Rughinis, Cosima: Sunt problemele cu care se confrunta romii de natura etnica sau sociala? In: Revista de asistenta sociala Nr. 4-5 (2002), S.117-121. Die angegebenen Zahlen entstammen den Erhebungen, die das ICCV (Institut für die Erforschung des Lebensstandards) zu den Roma-Gemeinschaften in Rumänien durchgeführt hat.

3) Grellmann, Heinrich Moritz Gottlieb: Historischer Versuch über die Zigeuner; betreffend die Lebensart und Verfassung, Sitten und Schicksale dieses Volks seit seiner Erscheinung in Europa und dessen Ursprung. 2., viel veränderte und vermehrte Auflage. Göttingen 1787.

4) Vgl. Bolzen, Stefanie: Hermannstadt und der Dornröschenschlaf, Die Welt, 29.12.2006.

5) Grigoras, N.: Robia în Moldova. In: Ionescu, Vasile: Robia Tiganilor in Tarile Romane. Moldova. Rromii din Romania - studii si documente istorice. Bucuresti 2000, S.75-172, hier insb. S.134-137.

6) Zu den Deportationen von Roma nach Transnistrien in den Jahren 1942 bis 1944 vgl. Mihok, Brigitte: Transnistrien und die Deportation der Roma (1942-1944). In: Zwischenwelt. Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstandes, 17. Jg., Nr. 3, November 2000, S.15-18, sowie Achim, Viorel: Die Deportation der Roma nach Transnistrien. In: Hausleitner, Mariana u.a. (Hg.): Rumänien und der Holocaust - Zu den Massenverbrechen in Transnistrien 1941-1944, Berlin 2001, S.101-112.

7) Cace, Sorin/Duminica, Gelu/Preda, Marian: Evaluarea programelor pentru comunitatile de romi din Romania. Cluj-Napoca 2006, S.17.

8) Duminica, Gelu: Situatia romilor între deznadejde si speranta. In: Revista de asistenta sociala Nr. 4-5 (2002), S.122-125, hier S.125.

9) Eine 2006 entstandene Studie evaluiert die ersten 5 Jahre der "Strategie" recht positiv, betont aber den noch auf lange Sicht bestehenden Handlungsbedarf. Vgl.: Ionescu, Mariea/Cace, Sorin: Politici publice pentru romi. Evolutii si perspective. Bucuresti 2006, S.38-54.

10) Eine Untersuchung hat ergeben, dass 71% der Mädchen und 61% der Jungen vor ihrem 17. Lebensjahr heiraten; damit ist meist auch die Zeit der schulischen Ausbildung beendet. Costin, Dana Simina: Aspecte problematice privind perioada copilariei la romi. In: Revista de asistenta sociala Nr. 4-5 (2002), S.135-143, hier S.137f.

11) Zamfir, Elena: Formarea asistentilor sociali de etnie roma. In: Revista de asistenta sociala Nr. 4-5 (2002), S.14-20, hier S.20.

Dr. Iulia-Karin Patrut ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt "Fremde im eigenen Land. Zur Semantisierung der ‚Zigeuner‘ von 1850 bis zur Gegenwart" des SFB "Fremdheit und Armut. Wandel von Inklusions- und Exklusionsformen von der Antike bis zur Gegenwart" an der Universität Trier. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Interkulturalität, Postkoloniale und Gender-Studien, Repräsentationen von Sinti und Roma/‚Zigeunern‘ in Literatur und ethnographischen Schriften sowie Paul Celan/Bukowina.

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