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Klaus Holzkamp

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Um Universitäten bittend, in denen Johannes Agnolis möglich sind

15.07.2003: Ein Nachruf, der ein Vorruf sein müsste

  
 

Forum Wissenschaft 3/2003; Titelbild: André Kubin

Johannes Agnoli schrieb in einer lange zurückliegenden Auseinandersetzung mit dem "Theoretiker/Historiker" Ernst Nolte: "Am Ende des erwähnten Aufsatzes widerlegt Nolte Marxens Theorie vom gesellschaftlichen Antagonismus allegorisch (...) nicht der antagonistische Konflikt erscheint ihm als das richtige Muster zur Erklärung der Auseinandersetzungen, sei es zwischen entwickelten und unterentwickelten Ländern Vielmehr will er den in der Gesellschaft und in der Welt stattfindenden edlen Wettbewerb am schönen Bild des Bergsteigens erklären. Nicht also gewaltige Konfliktstrukturen bestimmen - wie Marx meinte - das gesellschaftliche Leben, dessen Kräfte vielmehr "einer Anzahl von Bergsteigern" ähneln, "von denen die vordersten allerlei Bequemlichkeiten und sogar ganz unnütze Dinge wie etwa Gedichtbände bei sich tragen, während die folgenden angestrengt und unter Schimpfreden, nur mit dem Notwendigsten ausgestattet, zu folgen, ja zu überholen versuchen.""

"Diese Allegorie", so fährt J.A. fort, "verblüfft mich. Genossen, ich bin ein altgedienter Bergsteiger. Ich habe schon mit dreizehn Jahren bei mir zu Hause den Pelmo, einen Dreitausender, bestiegen. Ich kann euch versichern, dass Bergsteiger, vor allem die "vordersten", sich hüten, schöne und unnütze Dinge im Rucksack mit sich herumzuschleppen, geschweige denn Gedichtbände. Der Vordere, der trägt Haken, der trägt Karabiner, der trägt das Seil, aber auf keinen Fall schöne Bücher. Und da sind mir eben Zweifel gekommen, ob Nolte in seinen Analysen genauso "sachkundig" verfährt wie bei seiner Allegorie des Bergsteigens. Und um diese Zweifel zu konkretisieren, gehe ich nun auf drei emblematische "Phänomene" aus dem Bereich des italienischen Faschismus und deren Noltesche Verarbeitung ein".1

Hier zeigt sich J.As Witz, sein reflektiert bissiger Verstand, der sich in der Sache seriös auskennt, über die er schreibt - im vorliegenden Fall der italienische Faschismus. Darum gelingt es ihm, an schlampiger Metaphorik - in diesem Fall des darob zu internationalem Ruhm gelangten "Faschismus"-Forschers Ernst Nolte - die begriffliche Fahrlässigkeit und die in dieser sich ausdrückende mangelnde Kenntnis des Faschismus aufzudecken. Wie so viele anderen theoretischen Prätentionen im sozialwissenschaftlich historischen "Weltverständnis" unserer Tage zeigen die reputierlich auf den Serviertellern der möglichst international zusammengesetzten Konferenzparties präsentierten Begriffssalatblätter einen notorischen Mangel an einer "Anstrengung des Begriffs". An den mangelhaft fundierten Faschismusanalysen und ihrer begrifflichen Begriffslosigkeit bei Ernst Nolte vermag J.A. das überzeugend zu demonstrieren.

Bekannt geworden ist er durch eine andere Demonstration analytischer und radikal aufklärerischer Auffassungsgabe, durch die antidogmatische, empirisch-analytische Demonstration dessen, was seit seinem zusammen mit Peter Brückner 1967 veröffentlichten Buch "Transformation der Demokratie" genannt wird.2 Allerdings hat J.A. mit seinen Einsichten keinen bleibenden Erfolg. Während in den Jahren der Studentenbewegung und des allgemeineren Aufrührens etablierter Positionen, fixierter Vorstellungen und konventioneller Kostümierungen - kein Aufruhr, die fdGO bewahre! - die Gründe und die Gefahren dieser Transformation vielfach diskutiert und zuweilen sogar gefahrvermeidend ausprobiert worden sind, scheint heute auch hier eine Art "Ende der Geschichte" erreicht. Deutlicher müsste es jeder und jedem geworden sein, als dies vor bald vierzig Jahren schon galt:

  • dass liberale oder repräsentative Demokratie bestenfalls im Sinne Joseph A. Schumpeters eine auf periodische Wahldauer gestellte Elitezirkulation, in diesem Sinne eine Herrschaft auf Zeit darstellt. Bürgerin und Bürger zählen nur als Stimmvieh;
  • dass das Spitzenorgan der Repräsentation, das Parlament (oder in den USA der Kongress) alles tun kann, nur nicht Demokratie - stellvertretend für die vor der Tür gelassene Bevölkerung - zu vergegenwärtigen;
  • dass die exekutivische Staatsmacht nur in der Lage ist, varianten- und fintenreich je nach konjunktureller und längerfristig globaler Konkurrenzsituation den mal mehr sozialbürokratisch, mal mehr repressiv bewirkten sozialen Frieden menschenrechtskostenreich aufrecht zu erhalten;
  • dass also, wenn eine andere, weniger katastrophenhaltige Politik gewollt wird, das herrschende institutionelle und Verhaltens-Korsett verlassen werden muss, soll es nicht alles substantiell demokratisch Gewollte formieren und herrschaftsförmlich umfunktionieren.

Allerdings scheinen die Anerkennungen aus der herrschenden Pandora-Büchse, sind selbst in Zeiten nicht mehr "nur" konjunkturell verharmlosbarer Arbeitslosigkeit und einer Militarisierung der internationalen Konflikte für die Mehrheiten nach wie vor so groß, dass offenkundige Einsichten zur Dedektivgeschichte beispielsweise des Autors J. A. und seines "roman vrai" werden. Bestenfalls werden innen- und außenpolitisch Norm-Wirklichkeitsvergleiche vorgenommen. Die Kritik schäumt, wenn gezeigt werden kann, dass gesetzlich vertäute Sozialstandards ausgedünnt werden oder dass das Völkerrecht missachtet worden ist und die neue "Weltgerechtigkeit" des ICC (International Criminal Court ) in Frage gestellt wird. Aber der Schaum trocknet nicht nur rasch, die Reste können mit symbolischen Servietten sauber abgewischt werden. Was bleibt ist eine zahnlose Kritik. Sie hält bei Normen und Institutionen ein, die all die friedenspolitischen, die demokratischen und die mörderisch aggressiven Probleme weltweit produzieren. Deren interessenbrutale Bewältigung kann darum nur "auf dem Boden der Verfassung" beklagt werden. Wie kommt es nur, dass zu Tage liegende Einsichten und Konsequenzen, jedenfalls wenn man sich irgend demokratisch artikulieren möchte, nur in sehr raren Fällen gemacht und gezogen werden?

Eine Passage aus J.As 1986 publiziertem Aufsatz "Zwanzig Jahre Danach", der über weite Strecken erscheint, als sei er 2002 formuliert worden, mag ein Stück des redlichen Intellektuellen J.A. "authentisch" ahnen oder wiedererkennen lassen. Zugleich führt dieses Zitat mitten in die Probleme Kritischer Kritik heute, nicht zuletzt solche der glücklicherweise vorhandenen Globalisierungskritiker und ihrer weit verbreiteten "Politiktäuschung". Die Grünen, die J.A. seinerzeit vor allem adressierte, sind wiederum zwanzig Jahre danach vollständig Teil der herrschenden sterilen Aufgeregtheiten geworden.

"Es geht dabei um das bekannte, immer wieder hergeholte Auseinanderklaffen zwischen Verfassungsnorm und der wirklichen Politik. Bezieht man die Verfassung und ihre Grundsätze in die Kritik der wirklichen Politik ein, so will man offensichtlich, "dass eine gute Idee anhand ihrer schlechten Realität denunziert wird" - wie Thomas Schmid es einmal mit einem, aus der Sicht des oben erwähnten Einwands durchaus geglückten Ausdruck schrieb. Bei dieser Rückkehr zum Schillerschen Unterschied zwischen dem Ideal und dem Leben (ich will die Sache nicht bis Platons Ideenlehre zurückverfolgen) wird der "Zweck des Staates" abermals idealisiert, um erst aus der Idealisierung eine mögliche Ablehnung der mit den Institutionen missbräuchlich umgehenden Machtgruppe abzuleiten. Fürwahr, eine günstige Ausgangslage für eine jede Opposition, die nicht gleich verboten werden möchte: die Verfassungsfeinde sind die anderen, und nicht wir; die CDU und nicht die DKP; Kohl und nicht Grass; Lummer und nicht irgendwelche linken Demonstranten. Damit tut man dem Staat schlicht Unrecht. Der Verfassungsstaat hat viele Vorzüge, die nicht in Anrede gestellt werden brauchen. Er will aber eindeutig dem vorgeblichen Souverän die politische Macht entziehen, ihm die Ausübung tatsächlicher "Gewalt" institutionell versperren - durchaus in der Logik der liberal-bürgerlichen Politik. In der Tat stellt er eine präventive Konterrevolution in Permanenz dar: der wirkliche Inhalt der Verfassungspolitik - und für viele eine wirklich gute und gut ausgeführte Aufgabe. (…) Die Schillersche Scheidung von Ideal und Leben schwingt als basso continuo im Titel der Transformation mit und wurde zuweilen auch von einigen als der Kern der Sache interpretiert - wohlwollend übrigens, und als Bescheinigung der am Ende doch verfassungskonformen, botmäßigen Gesinnung. Es ginge also auch in der Transformation der Demokratie um eine gute Idee, den parlamentarischen Verfassungsstaat, deren Verwirklichung durch verschiedene Umstände schief gelaufen sei. Ich halte indessen nicht viel von dieser - sagen wir - "Marburger Kritik" an der politischen Wirklichkeit, vom dem bekannten Bruch zwischen Verfassungsnorm und Verfassungswirklichkeit, von dem schon vorhin die Rede war. Dieser Kritik liegt eben doch das Missverständnis zugrunde, die Norm sei "an sich" gut, werde jedoch aus Gründen des Kapitalinteresses, der Macht und der missratenen Natur mancher Politiker verfälscht und missbraucht. Es gerät in Vergessenheit, dass die Verfassungsnorm handfest normiert, und keinen bloß "normativen", ideellen Charakter hat: sie ist lex posita, keine lex naturalis, dem DIN-System eher verwandt als einem Wertsystem. (…) Verfassungsmäßig drängt das Volk nie in den "Palast" der staatlichen Macht, ins Zimmer, wo sich die Schalthebel befinden (also die berühmte "camera dei bottoni"). Das Volk hört sich an, was der Palast verkündet und führt das Verkündete aus: Krieg, Frieden, Aufrüstung, Steuerzahlung, Entwicklungshilfe, Sozialstaat, dessen Abbau und einiges mehr. Hierin hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten nicht viel geändert. Und es ist auch nicht so, als ob diese Zustände im geschichtlichen Widerspruch zum Grundgesetz stünden. Die "Väter des Grundgesetzes" waren alles andere als demosorientierte Idealisten, denen dann später normbrechende Politiker gefolgt wären. Sie wussten vielmehr, was die taten und was sie wollten (und zum Teil nur wollen durften): eine demokratische Verfassung durchaus, eine echte, wirkliche Demokratie - mit dem demos vor der Tür und der Wahlkabine, das kratein fest im Palast".3

Was J. A. betrieb - und ab und an aufschrieb - war das beste, was sozial- und politikwissenschaftlich betrieben werden kann: eine anhaltende Kritik politischer Urteilskraft. Dazu ist schon seit Sokrates die (selbst-)täuschungsfeste Kunst der Negation verlangt. Diese ist geradezu aufs Differenzieren und noch einmal Differenzieren programmiert, darf sich jedoch herrschaftskritisch, und darum der Hierarchie von Herrschaft dauernd bewusst, darin nicht erschöpfen oder zerfasern. Dazu ist subversives Denken erforderlich, dessen geschichtlicher Erinnerung J.A. seine letzte, nun gedruckt vorliegende Vorlesung gewidmet hat.4

Dazu ist als Fundament in der Zukunft und gegenwärtig, also als dauernd riskantes "Unternehmen", der utopische Bezug unabdingbar. Dass Gesellschaft von Menschen selbst gemacht und, das gibt den Ausschlag, nach menschlichen Maßen, radikal anders sein könnte (und anders sein muss, will man ausgreifende Katastrophen verhindern, wie Rosa Luxemburg vorsagte). "Handle nach der Maxime", so formulierte J.A.1987 in einem Vortrag5, ""alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist" (Marx)". An solchen Vorstellungen, pervers zur imperialen Gegenwart kapitalistischer Weltvergesellschaftung, müsse ungleich kräftiger gearbeitet werden - so J.A. in mehreren Einlassungen über die Jahre, ohne dass er selbst über diese gültige Mahnung hinaus gegangen wäre.

Man erliegt allzu leicht der Gefahr, wenn schon nicht irgendwelche Lobs irgendwelcher Vergangenheiten zu singen, so doch, um des verständlichen Pathos eines Verlusts willen so zu tun, als wäre etwas "auf ewig" dahin, das einmal möglich war. Seit 1971 waren wir Kollegen am selben Institut, dem OSI der FU Berlin. Vieles aus den Jahrzehnten zuvor habe ich meist von ihm selbst erfahren. Ich kann es durch meine Erfahrungen der Räume, der Zeiten, der Gestalten und der Geschehnisse ergänzen und "kontrollieren". Was prinzipiell für jeden Menschen gilt, trifft auf J.A. in besonderem Maße zu, gerade weil er mit seinen "Pfunden" nicht knausrig umging: mit ihm ist ein politischer Intellektueller nicht mehr präsent

Seine Gegenwart setzte in ihrem verlässlichen "Negativismus" Maß. In dieser Hinsicht war J.A. trotz seinem Abstand, ein "Schüler", der nicht mehr bestehenden Frankfurter Schule und ihrer nicht mehr bestehenden Kritischen Theorie (den von mir positiv gebrauchten Ausdruck "Negativismus" hat Axel Honneth in herabmindernder Weise Theodor W. Adorno gegenüber gebraucht). Für Intellektuelle, um mit Peter Brückner zu reden, ist der Versuch dauernden, auch dauernd prekären konsistenten Denkverhaltens unabdingbar. In ihm sind das Politische im aristotelisch-marx-luxemburg-arendtschen Sinne und auch das radikal kritische, also "linke" Epitheton aufgehoben.

Schon immer waren "Typen" im Max-Weberschen Sinne an deutschen und bundesdeutschen Universitäten unwahrscheinlich. Dort wachsen keine Intellektuellen auf, sie geraten allenfalls ab und an zufällig dorthin. Der homo academicus Germanicus ist bestenfalls fachspezifisch und außerhalb seiner kaum je gekannten Eigenschaft als zoon politikon kritisch. So er sich "politisch" verhält, tut er dies staatspolitisch und staatstragend. Das höchste der Gefühle besteht im Verfassungsrecht-Verfassungswirklichkeitsvergleich, den J.A. so spitz behandelte. Dennoch: die "alte" deutsche und auch bundesdeutsche Universität war ungewöhnlich attraktiv in der Vielzahl ihrer Nischen. Diese Nischen machten die Ordinarienuniversität, eine Ansammlung staatlich finanzierter Institutsgrundherren mit ihren assistentiellen Holden und studentischen Claqueuren, trotz allem zuweilen zu einem intellektuell großartigen Ereignis. Solche Nischen haben es in besonderer personeller Konstellation, dem Ordinarius Ossip K. Flechtheim sei gedankt (er verdiente das Lob auch ansonsten), erlaubt, J.A. zum Assistenten zu küren. Und dieser J.A. wurde dann, ermöglicht durch den "kurzen Sommer" studentenbewegter Reform auch noch Hochschullehrer auf Dauer. Er lehrte immerhin gute zwanzig Jahre lang alles andere als "Politik"- oder "Staatsverdrossenheit", er lehrte als Beamter "Kritik der Politik", und das hieß zu allererst: Kritik am Staat als Politikersatz in jeder Form.

Ein J.A. auf einem Lehrstuhl war metaphorisch und tatsächlich immer ein schlechter Witz. Ein J.A. aber als paidagogikos an der Universität war ein personal-institutionell beschränktes Glück, das sich auf absehbare Zeit nicht wiederholen wird. Die Universitäten werden stumpfsinnig auf eine nicht einmal funktionierende ökonomische Effizienz vor allem auch in Formen der Haushaltseinsparungen und einer neuen Klassenbildung auch innerhalb der Universitäten getrimmt, dass sperrige "Typen" weder professoral noch studentisch irgend gefragt sind. Das große Trimm-dich in aufgeherrschter Flexibilität und Mobilität mit der Aussicht fröhlicher Arbeitslosigkeit, schon seit Jahrzehnten zugange, nun wird es vollends Ereignis. Und all das geschieht unter heftiger Mitarbeit derjenigen, die man schon zwischen 1933 und 1945 aus gutem Grund in ihren so geliebten lateinischen Titeln zu deutsch als "Bekenner" bezeichnete.

Solche Zeiten erlaubten einen J.A. nicht mehr. Nur hoffen kann man wider das Hoffen, dass in Bildungsanstalten, die auch noch die emotio rauben und in die Konkurrenztriebe umfüllen, eines nicht zu fernen Tages von unten, "massenhaft" und möglichst mit Leidenschaft und Augenmaß, rebelliert werde. Dann wird man sich solcher Leute, wie J.A. einer war, erinnern, Hochschullehrer, wo immer man ansonsten Abstriche machen mag, at it’s best, die als freie Geister frei lehr-lernten, indem sie sie kritisch, und der docta spes möglicher gründlicher Veränderung zugetan, als Gleiche herausforderten. Das 1968 gewidmete Buch J.As mag manche Fingerzeige geben.

J.A. beendet den Aufsatz, aus dem ich oben länger zitiert habe, u.a. mit einer Passage, die ein wenig trösten mag, die vor allem die Kraft befördern mag, im Abseits auszuhalten und gerade deshalb Kopf und Herz nicht zu verlieren: "Aber noch mehr: Genau besehen haben die stets als "gescheitert" bezeichneten Rebellen, Häretiker und sonstigen subversiven Elemente mehr für die Humanisierung der Gesellschaft beigetragen als die "Sieger". Die jeweils konstituierte Macht, die jeweils herrschende Klasse, die jeweils geltende Ideologie - oder die erfolgreichen Reformer. Franz von Assisi leistete da Besseres als der Aquinate, Müntzer und Bruno nutzen uns allen mehr als ihre Henker, Peter Brückner mehr als seine verfassungstreuen Verfolger".6

J.A.: Faschismus ohne Revision, 1997.

J.A.: Die Transformation der Demokratie und andere Schriften zur Kritik der Politik, 1990.

J.A.: 1968 und die Folgen, 1998

J.A.: Subversive Theorie. "Die Sache selbst" und ihre Geschichte, 1996.

Anmerkungen

1) Johannes Agnoli: Faschismus ohne Revision, Ca-ira Verlag, Freiburg 1997, S. 79

2) J.A.: Die Transformation der Demokratie und andere Schriften, Ca-ira Verlag, Freiburg 1990

3) ebd.: S. 200-203

4) J.A.: Subversive Theorie. "Die Sache selbst" und ihre Geschichte, Ca-ira Verlag, Freiburg 1996

5) "Von der kritischen Politologie zur Kritik der Politik", 1990

6) J.A., 1990, S. 217f.


Prof. Dr. Wolf-Dieter Narr lehrt Politische Wissenschaft an der FU Berlin.

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