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Klaus Holzkamp

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Forum Wissenschaft

In Gedenken an Lisa Abendroth

  
 

Forum Wissenschaft 1/2012; Foto: tobeya / photocase.com

Am 4. Februar ist Lisa Abendroth - die Witwe des bekannten Sozialisten Wolfgang Abendroth - kurz vor ihrem 95. Geburtstag in Frankfurt am Main gestorben. Wenn man den Lebensweg von Wolfgang Abendroth sowie dessen wissenschaftliches und politisches Werk in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg realistisch erfassen will, dann muss unbedingt die Frau an seiner Seite angemessen beachtet werden. Andreas Diers erinnert an die engagierte Historikerin.

Lisa und Wolfgang Abendroth haben sich 1942 kennen gelernt und nach ihrer Heirat im Jahr 1946 lebten sie ständig zusammen. In der Folgezeit hat es dann keine Handlung, keine Aktion, keine Publikation Wolfgang Abendroths mehr gegeben, die sie nicht intensiv miteinander diskutiert hätten. Zeitweise ist Lisa Abendroth seine einzige, sicherlich aber in all diesen Jahren immer seine wichtigste und kritischste Gesprächs- und Diskussionspartnerin gewesen.

Lisa Abendroth war nicht nur promovierte Historikerin, sie hat nicht verborgen im großen Schatten ihres Mannes gelebt, sondern sie hat an seiner Seite mit der ihr eigenen Persönlichkeit und Fähigkeiten auf unterschiedliche Art und Weise ganz wesentlich dazu beigetragen, die enormen Leistungen von Wolfgang Abendroth in diesem Ausmaß zu ermöglichen; sie hat also einen Abschnitt linker Geschichte in diesem Lebenszusammenhang mitgestaltet - wie der Sozialist Heiner Halberstadt, ein guter in Frankfurt am Main lebender Freund der Familie Abendroth, in einem Lebensbild Lisa Abendroths zu Recht feststellt1.

Lisa Abendroth wurde am 27. Februar 1917 als zweite Tochter des Bremer Volksschullehrerehepaars Theodor und Margarete Hörmeyer geboren. Ihr Vater, so berichtete sie, sei überhaupt nicht bereit gewesen, irgendeine Obrigkeit per se anzuerkennen. Als bildungshungriger, begabter Sohn einer westfälischen Kleinbauernfamilie, die kaum über Geld verfügte, konnte er lediglich Lehrer werden. Was ihn sein Leben lang auszeichnete, erinnerte sich Lisa Abendroth, war seine abgrundtiefe Abneigung gegen alles Militärische und jegliche Uniformen, gepaart mit einer offenen und toleranten Lebensart. Das hat sich auch seiner Tochter Lisa stark mitgeteilt. Ihre Mutter dagegen sei strenger und zurückhaltender gewesen. KommunistInnen und SozialdemokratInnen seien in der Familie nicht vorgekommen, erzählte Lisa Abendroth. Zwar gab es die Revolutionszeit 1918 und 1919 sowie einen heftigen Bürgerkrieg in Bremen mit sehr langen Nachwirkungen. Und auch die massive Arbeitslosigkeit Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre ließ die Familie und damit auch Lisa Abendroths Lebenswelt nicht unberührt. Diese frühen Erlebnisse haben aber erst in ihrem späteren Leben Reflexion und Deutung erfahren. "Ich musste und wollte vor allem immer eine gute Schülerin sein" sagte sie. "Nicht zuletzt, um einen Gebührenerlass zu erhalten; denn meine Eltern konnten aus ihrem schmalen Haushalt das nicht unbeträchtliche Schulgeld nicht aufbringen." - begründete sie diese damalige Einstellung. Lisa Abendroth war in ihrem Elternhaus von vielen Büchern umgeben, die ihren Lesehunger weckten und befriedigten. Kinderbücher habe es keine gegeben; dagegen schöngeistige und viel Geschichtsliteratur - erinnerte sie sich. Letztere fand Lisa Abendroths besonderes Interesse. Zehn Jahre lang besuchte sie in Bremen das Lyzeum mit Studienanstalt. Es sei nicht einfach gewesen, sich dort als Tochter eines Volksschullehrers zu behaupten; denn die anderen Schülerinnen entstammten den oberen Klassen des Bremer Bürgertums. Die Mutter setzte sich mit Unterstützung des Vaters stets für ein Studium der drei Töchter ein.

Die Eltern seien entsetzt gewesen, als das Dritte Reich über Deutschland kam - der Vater vor allem über den hochbrandenden Militarismus, die Mutter über die ausbrechende Gewalttätigkeit. Lisa Abendroth hatte bereits die den Faschismus ideologisch rechtfertigenden Schriften von Alfred Rosenberg (Mythos des Zwanzigsten Jahrhunderts) und von Gottfried Feder (Brechung der Zinsknechtschaft) gelesen und sich kritisch mit diesen Werken auseinandergesetzt. Gleichwohl riet sie später - wie sie offen bekannte - ihrem Vater in die NSDAP einzutreten, weil sie sonst die für das Studium notwendigen Stipendien nicht erhalten hätte. Aber sie erinnert sich auch, dass sie wahnsinnig geweint habe, als sie als Schülerin eine "Bund Deutscher Mädchen"-Uniform anziehen musste. Eigentlich habe sie Jura studieren wollen, was aber unter den Ausbildungsbedingungen des NS-Staats für Frauen kaum möglich war. So entschied sie sich für ein Studium als Deutschlehrerin. Zuvor musste sie aber in den Arbeitsdienst ins norddeutsche Moor. Es sei eine schreckliche Zeit gewesen, erinnerte sich Lisa Abendroth an die gebündelte ideologische und militarisierte Dummheit, der sie dort begegnete.

Während des Studiums an der Universität in Marburg erlebte sie als 21-Jährige die "Reichs-Pogromnacht". Dieses grauenvolle Erlebnis und die Erinnerung an das Ducken und Schweigen ringsum, setzten sich tief in ihr fest. Im Marburger Studentenwohnheim "Bettina" schloss sie Freundschaft mit einer Studentin aus Frankfurt am Main, die aus einer sozialdemokratischen Familie kam und die vor 1933 in Frankfurt u.a. zusammen mit Emil Carlebach und Walter Hesselbach Mitglied im Sozialistischen Schülerbund war. Diese Freundin berichtete nun immer häufiger von einem Instruktor dieser Organisation, der den Mitgliedern politische Theorie beigebracht hätte. Der Instruktor hieß Wolfgang Abendroth und saß 1941 bereits vier Jahre im Zuchthaus wegen "Hochverrat". Immer, berichtete Lisa Abendroth aus dieser Zeit, wenn sie etwas nicht richtig gewusst hätten, dann habe die Freundin gestöhnt und gesagt: Ach, wenn der Wolf doch hier wäre, der wüsste das natürlich. Lisa Abendroth wurde ständig neugieriger auf diesen "Dr. Allwissend", wie sie ihn damals benannte.

Zu dieser Zeit hatte bei ihr schon ein entscheidender Mentalitätswandel stattgefunden, besonders stark in Gang gesetzt durch ein intensives Philosophiestudium. Dazu kam innere Auflehnung gegen die, wie sie sagte, Mehrzahl der Deutschen, die die Erfolge der Hitler'schen "Blitzkriege" wie besoffen gefeiert hätten. Je verrückter die spielten, desto pazifistischer sei sie geworden, erinnerte sich Lisa Abendroth. Außerdem habe sie von ihrem Geschichtsstudium her gewusst, dass derartige Eroberungskriege am Ende immer gescheitert seien. Die Niederlage der deutschen Wehrmacht in der Schlacht um Stalingrad habe ihr diese Erkenntnis bestätigt. Hinzu sei gekommen, dass sie erlebt habe, wie u.a. ein harmlos wirkender Student wie so nebenbei erzählte, als Soldat wäre er dabei gewesen, wie man schwangeren Jüdinnen auf den Bauch getreten und das "Bunkerknacken" genannt habe. Dabei registrierte Lisa Abendroth aber auch die Angst der wenigen Andersdenkenden ringsum (und auch bei sich selbst), darauf entsprechend zu reagieren. Damals habe sie sich geschworen: "Wenn das vorbei ist, werde ich nie wieder schweigen und nie Unrecht dulden, egal welcher Art". Daran hat sie sich fortan gehalten; sie hat nie mehr etwas hingenommen oder getan, was ihrer humanistischen Grundüberzeugung entgegenstand. Unter anderem auch nicht, als sie von 1946 bis 1948 mit ihrem Mann in der damaligen SBZ lebte. "Das galt auch für meine Position in der SPD", sagte sie einmal.

Wie aber ist es im Jahr 1942 in Marburg gewesen, als sie dem "Dr. Allwissend" zum ersten Mal begegnete? "Ich war überrascht", sagte Lisa Abendroth zu Heiner Halberstadt. "Er ist ja in der Gestapohaft schrecklich misshandelt worden. Aber darüber sprach er nicht. Ich wusste das nur von anderen. Ich dachte also und war dabei sehr befangen, da begegnet dir nun ein völlig verhärmter Mann. War aber nicht so. Ich erlebte einen durch und durch heiteren Menschen." "Und es ging dann sehr schnell mit uns," fuhr Lisa Abendroth in einem Gespräch mit Heiner Halberstadt lächelnd fort. "Er hat aber trotz der starken Bindung, die zwischen uns wuchs, nicht versucht, mich sozialistisch zu bilden oder auch sonst zu instruieren. Das war klug. Denn wenn sie ihn bei der weiteren illegalen Arbeit (in Berlin) gefasst hätten, hätte ich im Verhör nichts Geheimes über ihn sagen können." Wolfgang Abendroth habe ihr bald darauf vorgeschlagen zu heiraten. Dazu kam es jedoch nicht sofort. Obwohl Wolfgang Abendroth "wehrunwürdig" war, wurde er von einem Tag auf den anderen eingezogen. Die Wehrmacht brauchte bereits 1943 alles nur erreichbare "wehrfähige Menschenmaterial". Wolfgang Abendroth kam in eine Spezialeinheit: in die Strafkompanie 999. Diese wurde in die östliche Ägäis kommandiert und dort wurde Wolfgang Abendroth auf die Insel Lemnos beordert. Der Kontakt zwischen ihm und Lisa Abendroth lief fortan nur noch über Feldpostbriefe; alle von der Zensur geöffnet. "Seltsame Liebesbriefe waren das", sagte sie zu Heiner Halberstadt. "Er schrieb, ich solle Hegel lesen und ich fragte ihn, was man von Carl Schmitt (einem den Faschisten nahestehenden Staatsrechtlehrer) halten soll? Mein Vater fragte mich: Willst Du noch immer diesen Mann heiraten? Wer solche Briefe verfasse, der könne doch unmöglich eine Frau lieben." Wolfgang Abendroth arbeitete auf Lemnos mit den ELAS-Partisanen des griechischen antifaschistischen Widerstands zusammen und desertierte, als die Wehrmacht Lemnos vor den anrückenden Engländern räumte. Einen chiffrierten Brief erhielt Lisa Abendroth noch von ihm und wusste Bescheid. Aber dann hörte sie 14 Monate nichts mehr von ihm. Erst im Jahr 1946 gelang es mit Hilfe von Jenny Lee, der Frau des linken Labourministers Bevin, Wolfgang Abendroth über die Zwischenstation in einem "Umerziehungslager" in Großbritannien aus einem Kriegsgefangenenlager in Ägypten herauszuholen. Er kam nach Marburg. Lisa und Wolfgang Abendroth heirateten. Wolfgang Abendroth wollte nun unbedingt das Assessor-Examen nachholen, das er brauchte, um als Volljurist tätig zu werden, zu dem er im "3. Reich" nicht mehr zugelassen worden war. Der damalige hessische sozialdemokratische Justizminister und spätere Ministerpräsident Georg August Zinn sagte zu Wolfgang Abendroth, in den Westzonen gebe es dazu noch keine Prüfungskommission. Aber in der SBZ, da gebe so etwas bereits. Dort in der SBZ mit Lisa Abendroth angekommen übertrug man ihm, statt ihn zu prüfen, sofort, auch ohne Prüfung, bedeutende Funktionen in der neuen Justizverwaltung. Bald wurde er Hochschullehrer für Staats- und Völkerrecht in Leipzig und Jena. Aber er weigerte sich in die SED einzutreten. Wolfgang Abendroth war bereits während seiner Kriegsgefangenschaft in Großbritannien nach Diskussionen mit seinem damaligen sozialdemokratischen Freund Richard Löwenthal in die SPD eingetreten. In der SBZ war jedoch eine SPD-Mitgliedschaft nach der Vereinigung von SPD und KPD zur SED illegal. Lisa Abendrot hingegen hungerte, fror und ängstigte sich über die immer stärker werdenden politischen Bedrängnisse, mit denen man auf ihren Mann einwirkte, um ihn politisch gefügig zu machen. Als es persönlich für sie offensichtlich zu gefährlich wurde, flohen die Abendroths im Jahr 1948 in die westlichen Besatzungszonen. Dort kamen nach Elisabeth, die schon während der Zeit in der SBZ geboren wurde, die Kinder Bärbel und Ulrich auf die Welt.

Wolfgang Abendroth wurde 1949 zunächst Rektor an der gewerkschaftlich orientierten Reformhochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft in Wilhelmshaven/Rüstersiel. An dieser Hochschule unterrichtete auch Lisa Abendroth einige Zeit lang. Anschließend wurde Wolfgang Abendroth zum Professor für "Wissenschaftliche Politik" an der Universität Marburg berufen (eine eigentlich von ihm angestrebte Professur im juristischen Bereich war angesichts der restaurativen und reaktionären Entwicklungen der Rechtswissenschaften in der damaligen BRD für ihn schon nicht mehr möglich) und er wurde zugleich mehr und mehr der politische Kopf der demokratischen Sozialisten in Westdeutschland. In allen gesellschaftspolitisch entscheidenden Entwicklungsphasen der BRD - wie zum Beispiel Wiederbewaffnung, Betriebsverfassungsgesetz, Notstandgesetzgebung, "Kampf dem Atomtod", Ausschluss des sich immer weiter kritisch nach links entwickelnden "Sozialistischen Deutschen Studentenbundes" (SDS) aus der SPD und vielem anderen - war er mit fundierter Argumentationshilfe und überzeugendem persönlichen Engagement zur Stelle und ständig unterwegs, quer durch die Republik - auch nach seiner Emeritierung und dem Umzug der Familie nach Frankfurt am Main. Lisa Abendroth hat sich nach ihren Aussagen gewünscht, es wäre etwas weniger davon gewesen. Sie hätte nämlich eigentlich gern mit ihm zusammen einige besonders auch heute wichtige Bücher, u.a. über die Geschichte des antifaschistischen Widerstands und über die Geschichte der Bundesrepublik zustande gebracht. "Wenn ich nunmehr ein Buch über ihn schreiben würde, dann hieße der Titel: ›Der Mann, der nicht Nein sagen konnte - wenn die Linke ihn rief.‹" Jedoch, sagte sie zu Heiner Halberstadt, seine politische Gradlinigkeit und Überzeugungskraft seien einfach unabweisbar gewesen. Und sie habe stets ihr eigenes Denken, Handeln und Empfinden in den wesentlichen Zügen und Momenten mit ihm vereinen können, ohne sich vereinnahmt zu fühlen. "Ich habe nichts zu bereuen" sagt sie weiterhin. "Ich könnte dasselbe Leben, wenn's denn so käme, noch einmal mit ihm leben." Wolfgang Abendroth starb 1985 im Alter von 79 Jahren. Lisa Abendroth lebte seitdem in einem Appartement eines Seniorenheimes in Frankfurt am Main. Sie hatte nach seinem Tod sinnvoller Weise veranlasst, dass der allergrößte Teil des umfangreichen Nachlasses von Wolfgang Abendroth dem Archiv des "Internationalen Instituts für Sozialgeschichte" in Amsterdam übergeben wurde, wo er seitdem der Forschung zur Verfügung steht. Und Lisa Abendroth hat auch selber, wo sie nur konnte und sehr solidarisch, aber dabei auch durchaus kritisch, die Forschungen über Leben und Werk ihres verstorbenen Mannes unterstützt. Dabei hat sich Lisa Abendroth stets sehr energisch sowie konsequent gegen eine einseitige und gegen jeden Versuch einer ihrer Meinung nach politisch falschen Vereinnahmung Wolfgang Abendroths gewandt. Sie hat sich zudem auch persönlich an den zahlreichen "Wolfgang Abendroth Foren" beteiligt.

In den letzten Jahren hatte sie einige ehrenamtliche Funktionen in der SPD wahrgenommen. Wenn sie auf Parteitagen auftrat, war stets die Aufmerksamkeit der Delegierten intensiv auf sie gerichtet. Sie hat es nie an scharfer Kritik ermangeln lassen, vor allem am Kurs der Sozialdemokratie hin zur rechten Mitte.

2002 beendete sie schließlich ihre SPD-Mitgliedschaft. In einem 5-seitigen Brief begründete sie ihre Entscheidung. Sie zählte darin die Entscheidungen auf, bei denen ihrer Meinung nach die SPD ihre historische und gesellschaftspolitische linke Identität aufgegeben habe. Das begann nicht erst beim "Godesberger Programm" und endete auch nicht bei der Kanzlerschaft von Gerhard Schröder. Lisa Abendroth erinnerte sich in diesem Zusammenhang auch an folgendes: "Wolf sagte gelegentlich zu mir und anderen, aus der SPD sollte man nicht von sich aus austreten...Mitgliedschaft in der SPD" meinte Wolf, "endet durch Ausschluss wegen einer von den Führungsorganen erklärten Unvereinbarkeit sozialistischer Positionen mit und in dieser Partei". Wolfgang Abendroth wurde zusammen mit so bekannten Persönlichkeiten wie Helmuth Gollwitzer, Oskar Negt, Jürgen Seifert, Heinrich Hannover, Walter Fabian, Heinz Heydorn, Helga Einsele und vielen anderen im Jahr 1961 aus der SPD wegen ihrer Unterstützung des SDS ausgeschlossen. "Doch nun verlasse ich aus eigener Entscheidung die SPD" sagte Lisa Abendroth. Und - "ich weiß nicht, ob Wolf das billigen würde." "Doch, Lisa" sagte ihr daraufhin Heiner Halberstadt. "Soeben habe ich gesehen, er hat genickt...".

Als Antwort auf ihren Brief, mit dem Lisa Abendroth ihren Austritt ausführlich und detailliert begründete, erhielt sie lediglich ein Schreiben, in dem der damalige Frankfurter SPD-Vorsitzende Franz Frey, ohne auch nur mit einem Satz auf ihre Begründungen einzugehen, nur pauschal sein Bedauern über ihre Entscheidung zum Ausdruck brachte. Außerdem war ein SPD-Beitrittsformular beigefügt.

Anmerkung

1) Die umfangreiche biographische Skizze von Heiner Halberstadt ist Grundlage der folgenden Ausführungen. Sie ist unter jaspis.han-solo.net/halberstadt/data/File/biografien/Lisa_Abendroth.pdf im Internet zu finden sowie in Sozialismus 3/2012: 53-55 nachzulesen.


Dr. Andreas Diers arbeitet als Jurist und Historiker in Bremen

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