BdWi - Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

»Wissenschaft ist also ein prinzipielles Gegen-den-Strom-Schwimmen.«

Klaus Holzkamp

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SOLIDARITÄT MIT DEN BESETZER/INNEN DES HEIDELBERGER REKTORATS!

SOLIDARITÄT MIT DEN BESETZER/INNEN DES HEIDELBERGER REKTORATS!

Der Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) solidarisiert sich mit den BesetzerInnen des Heidelberger Rektorats und protestiert gegen die vom Rektorat verfügte gewaltsame Räumung! Wir fordern das Rektorat auf, die Aktion sofort einzustellen und sämtliche Anzeigen zurück zu ziehen!
Wir haben als eine von vielen nicht-studentischen Organisationen den Bildungsstreik von Anfang an aktiv mit getragen. Im BdWi arbeiten Mitglieder aller Statusgruppen politisch zusammen, darunter über 250 Studierende. Auch wissenschaftliche MitarbeiterInnen und ProfessorInnen haben schließlich die besten Gründe, aus eigenem Interesse den Streik zu unterstützen und gegen die katastrophalen Zustände an den Hochschulen, vor allem gegen die Entwissenschaftlichung und Verschulung des Studiums infolge der unsäglichen Bologna-Reform zu protestieren.
Friedliche Aktionen des zivilen Ungehorsams, einschließlich symbolischer Besetzungen, waren an zahlreichen Orten Bestandteil des Bildungsstreikes und förderten dessen Wahrnehmung und politische Wirkung in der Öffentlichkeit. An den meisten dieser Orte wurde das von den Hochschulleitungen toleriert. Gerade vor diesem Hintergrund sind die Diskussionsverweigerung des Heidelberger Rektorats und die von diesem verantwortete polizeiliche Aufrüstung besonders skandalös. Leider liegt dies in der Tradition der sprichwörtlichen "Heidelberger Linie", mit der bereits seit den 70er Jahren auf Massenproteste mit gewaltsamen Räumungen, Massenrelegationen und die Einleitung politischer Prozesse reagiert wurde. So darf vermutete werden, dass auch aktuell das Rektorat um den öffentlichen Ruf seiner in der "Exzellenzinitiative" preisgekrönten "Eliteuniversität" fürchtet. Zum Elitenkonzept gehört schließlich ein entpolitisiertes technokratisches Hochleistungsklima. In Zeiten einer derartigen "Profilbildung" störte offenbar eine auch überregional stark wahrgenommene politisch sehr lebendige und zahlreiche örtliche Streikunterstützung.
Daher gilt es nachdrücklich zu fordern: Sofortige Beendigung sämtlicher polizeilicher und repressiver Maßnahmen! Rücknahme aller Anzeigen! Keine weiteren Hochschulordnungsverfahren! Rückkehr zur Austragung hochschulpolitischer Kontroversen durch öffentliche Diskussionen.

Bonn, den 20.6.09
Torsten Bultmann
(Geschäftsführer)

BdWi e.V.
Rheingasse 8-10
53113-Bonn

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